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Aus für Quelle Österreich: 1.100 Mitarbeiter betroff...

Heute Redaktion
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Riesige Enttäuschung in Linz: 1.100 Mitarbeiter von Quelle Österreich stehen mit der Schließung vor der Kündigung. Mit mehr als 100 Millionen Euro Bilanzminus ist der Quelle-Konkurs eine der größten Handelspleiten in Österreich seit Konsum und Libro. Eine Sozialstiftung und ein AMS-Notfallplan sollen den Betroffenen rasch helfen.

Der Vorstand wird den Konkursantrag für den österreichischen Versandhändler nächste Woche vorbereiten, sagte Betriebsratsobmann Felix Hinterwirth heute nach einer Betriebsversammlung am Standort Linz.

Sozialfonds und AMS-Notfallplan

"Eine Katasrophe. Wie man ein gutgehendes Unternehmen einfach so zusperren kann, ist mir unverständlich", so eine betroffene Quelle-Mitarbeiterin im Ö1-Mittagsjournal. Sozialminister Hundstorfer kündigte an, eine Sozialstiftung mit drei Millionen Euro einzurichten, um die Folgen der Kündigungen abzufedern. 60 Prozent kommen vom AMS, 40 Prozent vom Land Oberösterreich.

Das Arbeitsmarktservice habe zusätzlich einen Notfallplan erstellt, sagte AMS-Chef Roman Obrovski zu ORF Radio Oberösterreich. Direkt im Unternehmen werde eine Außenstelle eingerichtet, wo es Informationen und Beratungen für die Quelle-Mitarbeiter gebe. Auch Schulungen sollen den Betroffenen neue Perspektiven bieten.



Kein Investor gefunden

Nach dem Verkauf der Rechte an den Marken "Quelle" und "Privileg" durch den deutschen Mutterkonzern an den Otto-Versand sah der Vorstand der Österreich-Tochter, Wolfgang Binder, gestern nur mehr eine "bescheidene" Überlebenschance für das Unternehmen in einer "Stand Alone-Lösung".

Quelle Österreich verhandelte zuletzt noch mit einem Investor, in dessen Modell eine "Stand-Alone-Lösung" passen könnte, hieß es. Um welchen Investor es sich dabei handelt, wollte man nicht bekanntgeben. Diese Verhandlungen  scheiterten, die Pleite des Versandhändler sei damit nicht mehr auzuhalten gewesen, so Binder.