Politik

Ausbau von AKW Temelin ist vom Tisch

Heute Redaktion
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Der geplante Ausbau des umstrittenen tschechischen Atomkraftwerks Temelin ist vorerst gestoppt. Der tschechische Energiekonzern CEZ hat die seit 2009 laufende Ausschreibung für den Bau eines dritten und vierten Blocks in dem südböhmischen AKW aufgehoben, wie der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz am Donnerstag mitteilte. Grund dafür sind Zweifel an der Rentabilität des Projektes.

Der ist vorerst gestoppt. Der tschechische Energiekonzern CEZ hat die seit 2009 laufende Ausschreibung für den Bau eines dritten und vierten Blocks in dem südböhmischen AKW aufgehoben, wie der CEZ-Sprecher Ladislav Kriz am Donnerstag mitteilte. Grund dafür sind Zweifel an der Rentabilität des Projektes.

Die neue tschechische Regierung hatte am Mittwoch angesichts des unberechenbaren Stromweltmarktes definitiv einen garantierten Abnahmepreis für Strom aus den zwei geplanten Reaktoren verweigert.

hatte den Ausbau des AKW bereits vor Jahren ausgeschrieben, das Auswahlverfahren des auf 200 bis 300 Mrd. Kronen (7,3 Mrd. Euro bis 10,9 Mrd. Euro) geschätzten Auftrags verzögerte sich jedoch wegen der Debatte über die wirtschaftliche Rentabilität immer wieder, obwohl die Umweltverträglichkeitsprüfung dafür positiv ausgefallen ist.

Der Betreiber CEZ hatte daher von der Regierung Preisgarantien für den Strom gefordert.

Jubel in Österreich

Der vorläufige Stopp des geplanten Ausbaus hat in Österreich zahlreiche freudige Reaktionen ausgelöst. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) sprach von einem "Etappensieg", Grüne und SPÖ bekundeten ebenfalls ihre Freude und Greenpeace sprach von einem "historischen Meilenstein", während die FPÖ vor "verfrühtem Jubel" warnte.

Aus Sicht von Greenpeace hat die Entscheidung Tschechiens große Auswirkungen auf die Zukunft der Atomkraft in Europa. "Die Entscheidung der tschechischen Regierung ist ein historischer Meilenstein und eine Bankrotterklärung der Atomenergie in Europa", hieß es in einer Aussendung der Umweltorganisation. Denn dies zeige, dass Atomkraft ohne massive staatliche Förderung nicht überlebensfähig sei.