Fussball

Ausgeforscht! Lazios "Hitlerson" ist ein Deutscher

Ein Trikot mit der Aufschrift "Hitlerson" sorgt in Italien für Empörung. Die Person, die das Jersey auf der Lazio-Tribüne trug, wurde ausgeforscht.

Heute Redaktion
Ein Fan trägt ein "Hitlerson"-Trikot
Ein Fan trägt ein "Hitlerson"-Trikot
imago, Twitter

Schon zu Jahresbeginn wurde die Fan-Tribüne der Laziali wegen antisemitischer Fan-Gesänge gesperrt. Nun haben die Anhänger wieder für einen Skandal gesorgt. Beim 1:0-Derbysieg über die AS Roma stimmten die Fans wieder antisemitische Gesänge an. Dazu macht ein Bild von einem Trikot auf Twitter die Runde. Ein Fan trägt die Aufschrift "Hitlerson" und die Nummer 88 - unter Neonazis der Zahlencode für den Hitlergruß.

Nun wurde bekannt, um wen es sich bei dem Täter handelt. Es handelt sich um einen Deutschen, der mit Hilfe der Überwachungs-Kameras identifiziert werden konnte. Die Polizei konnte ihn auch bereits ausfindig machen, es wurde Anzeige erstattet. Pikant: Der Mann geriet bereits in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt. Er soll während des Derbys 2009 auf das Spielfeld des Olympiastadions gelaufen sein, wurde auch damals angezeigt.

Im Rahmen der Ermittlungen wurden auch zwei Rumänen identifiziert, die nach dem Spiel den den Faschisten-Gruß gezeigt haben – also den rechten Arm nach oben strecken. Diese Geste ist in Italien wild umstritten, auch als "Saluto Romano" bekannt. Mit ihm sollen sich bereits in der Antike die Römer gegrüßt haben, allerdings verwendeten ihn später die Faschisten. In Italien ist der Gruß seit 1948 verboten, auch in Österreich und Deutschland steht er unter Strafe.

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Die Präsidentin der jüdischen Gemeinde in Rom zeigte sich nach dem Trikot-Eklat empört: "Eine ganze Kurve, die antisemitische Gesänge anstimmt. Ein 'Fan' auf der Tribüne mit dem Trikot 'Hitlerson' und der Nr. 88. Wir sind, wie immer, die einzigen, die sich empören und protestieren. Wie ist es möglich, dass alle anderen weiterhin die Augen verschließen?", kritisiert Ruth Dureghello. Lazio hat sich zu den Vorfällen nicht geäußert. Dem Verein, unter dessen Fans es immer wieder zu Nazi-Entgleisungen kommt, droht abermals eine Strafe und Fan-Block-Sperre.

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