Niederösterreich

Ausgesetzter "Quattro" ist nun ein Polizeidiensthund 

Der belgische Schäferhund "Quattro" wurde ausgesetzt, landete im Tierheim und wird jetzt zum Polizeidiensthund ausgebildet.

Erich Wessely
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Polizeidiensthund
Polizeidiensthund
LPD NÖ Dieter Hoeller

Tolles Happy End für einen Vierbeiner in NÖ: Der belgische Schäferhund "Quattro" wurde ausgesetzt, landete im Tierheim und wird derzeit bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich zum Polizeidiensthund ausgebildet.

Mitte September 2020 war der damals ungefähr zehn Wochen alte, belgische Schäferhund in einem Ottakringer Park an einem Baum angebunden von einer Spaziergängerin gefunden worden. Er war dort ausgesetzt worden und konnte dem TierQuarTier, das von der Stadt Wien betrieben wird, übergeben werden. Eine Mitarbeiterin des TierQuarTiers bemerkte das Potential des Junghundes und setzte sich umgehend mit dem Bundesausbildungszentrum für Polizeidiensthundeführer in Wien Strebersdorf in Verbindung.

Deutliche Eignung als Polizeihund attestiert

Der Vierbeiner, der auf den Namen "Quattro" hört, wurde von Bediensteten des Zentrums tatsächlich eine deutliche Eignung als Polizeihund attestiert und so konnte er in die Landespolizeidirektion Niederösterreich Einsatzabteilung Fachbereich 1, Polizeidiensthundewesen, übernommen werden.

Er vollzieht derzeit unter Obhut seines Polizeidiensthundeführers den Grundausbildungslehrgang zum polizeilichen Schutz-, Stöber- und Fährtenhund, der etwa 24 Monate lang andauern wird. Zeichnet sich „Quattro“ in dieser Phase durch besondere Fähigkeiten aus, kann er darüber hinaus zu einer weiterführenden Spezialausbildung (Suchtmittelspürhund, Dokumentenspürhund, usw.) herangezogen werden. Für gewöhnlich werden Zuchthunde für den polizeilichen Einsatz ausgewählt, in diesem Fall jedoch freut sich die Landespolizeidirektion Niederösterreich über die vierbeinige Verstärkung aus dem Tierheim.

Einsatzgebiete vielfältig

Die Einsatzgebiete der österreichischen Polizeidiensthunde sind vielfältig. Egal ob der Hund als Schutz-, Stöber- und Fährtenhund oder bei der Suche nach Sucht- und Sprengmitteln eingesetzt wird: Seine Fertigkeiten bedürfen umfangreicher Ausbildung und der engagierten Anleitung durch kompetente Diensthundeführer. Auch wenn in der medialen Berichterstattung für gewöhnlich der Hund im Rampenlicht steht, ohne das große Engagement der Polizeidiensthundeführer wäre der Hund als „taktisches Einsatzmittel“ im polizeilichen Dienst gänzlich wirkungslos.

Die Arbeit mit seinem tierischen Partner ist für die Bediensteten zweifelsohne erfüllend und bereitet große Freude. Die tatsächlichen Herausforderungen, die mit diesem anspruchsvollen Dienst einhergehen, dürfen aber keinesfalls vergessen werden.

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    Polizeidiensthund
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    LPD NÖ Dieter Hoeller

    Der Diensthund lebt mit seinem Hundeführer, er ist sieben Tage – 24 Stunden lang an seiner Seite. Während Polizisten von ihrem Dienst abtreten und wohlverdiente Arbeitspausen fernab der Dienststelle einlegen, nehmen Polizeidiensthundeführer, wenn auch nicht ihre Arbeit, so zumindest immer ihren vierbeinigen Partner mit nach Hause. Der Umstand wirkt sich auf Freizeitgestaltung und Urlaubsplanung aus. Polizeidiensthunde sind Schutzhunde, der Umgang mit ihnen setzt eine fundierte Ausbildung voraus, sodass ein solcher Hund nicht einfach kurzfristig der Verwandtschaft überlassen werden darf. Diese Tatsache fordert den Hundeführer ein hohes Maß an Flexibilität, häufig auch eine gewisse Opferbereitschaft in Sachen Freizeit und Urlaub ab.

    Gewisses Maß an Gefahrenpotential

    Polizeiarbeit birgt immer ein gewisses Maß an Gefahrenpotential. Hundeführer werden mit ihrem Hund aber sehr häufig zu Einsätzen gerufen, bei denen sich unter Umständen bewaffnete Straftäter an einem Tatort befinden und aufgestöbert werden müssen. Bei solchen Vorfällen sind natürlich immer auch andere uniformierte Bedienstete im Einsatz. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, in einem Dienst mitunter mehrmals nach einem möglicherweise gefährlichen Straftäter zu suchen und diesem vielleicht sogar gegenüber zu stehen, für Polizeidiensthundeführer ungleich höher. Diese Einsätze sind für Mensch und Tier gleichermaßen anstrengend und gehen mit teils hohen Stressbelastungen für Diensthundeführer einher.

    Hund auch taktisches Einsatzmittel

    Die angeführte Tatsache scheint auf den ersten Blick gänzlich unproblematisch, viel mehr sogar erstrebenswert zu sein. Faktum ist jedoch, dass der Hund eben nicht nur ein geliebtes Haustier, sondern auch taktisches Einsatzmittel ist. Als Partner wollen Diensthundeführer ihren Vierbeiner selbstverständlich vor Gefahren schützen und vor Verletzungen oder gar dem Tod bewahren. In gewissen Einsatz-Situationen kann auf diese Befindlichkeiten aber nur eingeschränkt Rücksicht genommen werden, weil der Hund in seiner schützenden oder stöbernden Funktion als taktisches Mittel zum Einsatz kommt. In diesem Spannungsfeld der starken emotionalen Bindung einerseits und der nüchternen, taktischen Abwägung andererseits operieren Hundeführer auf einer fast täglichen Basis. Gelegentlich kann ebendiese Spannung auch als psychische Belastung wahrgenommen werden.

    Vierbeiner unverzichtbare Stütze

    Die Arbeit der Polizeidiensthundeführer und ihrer tierischen Partner stellt eine unverzichtbare Stütze im sicherheits- und kriminalpolizeilichen Handeln dar. Die tierisch-menschliche Kooperation hat sich in zahllosen Einsätzen als effizientes Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung bewährt. Ein idealisiertes oder gar romantisches Bild von dieser Arbeit wird aber den reellen Bedingungen einfach nicht gerecht. Die Arbeit der Polizeidiensthundeführer ist anstrengend und mitunter belastend, manchmal auch in besonderer Weise gefährlich. Diese Tatsachen müssen zumindest von Zeit zu Zeit betont werden, wenn dieser herausfordernde Dienst jene Wertschätzung erhalten soll, die ihm ganz sicher zusteht, heißt es seitens der Landespolizeidirektion.

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