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Australien: Kampagne fordert Männer auf, zu weinen

Männer weinen nicht? Von wegen. Eine australische Kampagne wirbt dafür, Emotionen nicht zu unterdrücken - der Gesundheit zuliebe.

Heute Redaktion
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Männer weinen nicht? Von wegen. Eine australische Kampagne wirbt dafür, Emotionen nicht zu unterdrücken – der Gesundheit zuliebe.

"Reiß dich zusammen", "Härte dich ab" oder "Steh deinen Mann" – solche Lebensweisheiten bekommen laut dem australischen TV-Moderator Gus Worland viele seiner männlichen Landsleute zu hören. Gefühle zu zeigen, ist verpönt.

Welche Auswirkungen das auf die Männerwelt hat, zeigt unter anderem eine Studie der australischen Griffith-Universität. Wie fast überall auf der Welt begehen in Australien deutlich mehr Männer Suizid als Frauen. Konkret: Drei- bis viermal so viele Männer wie Frauen bringen sich um. Bei den Männern zwischen 15 und 44 Jahren ist Suizid sogar die häufigste Todesursache.

Aktion "Man up"

Mit einer Aufklärungskampagne will Moderator Worland, der selbst einen guten Freund durch Suizid verloren hat, dagegen angehen. Die Aktion "Man up" ermuntert Männer dazu, öffentlich Gefühle zuzulassen und darüber zu sprechen, wenn ihnen etwas auf der Seele liegt. "Schweigen kann töten", heißt es im Kampagnenvideo (siehe oben), das die Botschaft verbreitet, dass es völlig in Ordnung sei, wenn Buben und Männer weinen.

Zusammen mit dem TV-Sender ABC ist eine dreiteilige Dokumentationsreihe entstanden, in der Worland den Ursachen für die hohe Suizidrate unter Männern auf den Grund geht und zeigt, dass Suizid niemals eine Lösung ist. Die drei Folgen der Dokumentation liefen im Oktober auf ABC, sind aber auch auf der Seite der Organisation zu sehen.