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Australien zahlt Flüchtlingen 47 Millionen

Australien schiebt Bootsflüchtlinge in Zwangslager ab, wo katastrophale Bedingungen herrschen. Jetzt zahlt ihnen der Staat Millionen.

Heute Redaktion
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Archivbild aus 2014 vom Lager in Manus.
Archivbild aus 2014 vom Lager in Manus.
Bild: Reuters

Asylwerber in einem australischen Zwangslager beschwerten sich seit Jahren über menschenunwürdige Bedingungen. Sogar Schläge und Vergewaltigungen sollen vorkommen, es gab mehrere Todesfälle. Menschenrechtsanwälte klagten – und verglichen sich jetzt mit dem Staat.

Die rund 1.900 Menschen, die zwischen 2012 und 2016 auf der Insel Manus (Papua Neuguinea) untergebracht worden sind, kommen größtenteils aus arabischen Ländern wie Afghanistan oder Syrien.

Sie bekommen jetzt insgesamt 70 Millionen australische Dollar, umgerechnet rund 47 Millionen Euro Entschädigung.

Australien lehnt es grundsätzlich ab, Flüchtlinge aufzunehmen, die illegal auf dem Seeweg ins Land reisen wollen; die Marine kontrolliert die Gewässer und schickt Boote zurück zu den Anrainer-Staaten – oder bringt sie eben in Lager wie auf Manus oder auf Nauru.

Vorbild für Europa?

Mehrere europäische Politiker, darunter Außenminister Sebastian Kurz, treten ebenfalls für Asylaufnahmezentren außerhalb der EU – etwa in Nordafrika – ein. Der ÖVP-Chef betonte jedoch, dass dort menschenwürdige Bedingungen herrschen müssen.

(jm)