Welt

Austria oder Australia? Putin lacht über die USA

Ex-US-Präsident George W. Bush hatte einmal Österreich und Australien verwechselt – Wladimir Putin nutzt dies als Seitenhieb auf die USA.

Heute Redaktion
Teilen
Russlands Präsident beim BRICS-Treffen in Xiamen, China.
Russlands Präsident beim BRICS-Treffen in Xiamen, China.
Bild: Reuters

Jeder Österreicher, der schon einmal in den USA war, kann ein Lied von den freundlichen aber oft bildungsfernen Menschen singen: Wo man denn herkomme, fragen sie interessiert. "Austria", antwortet man. "Oh, Australia!" heißt es dann und es folgen enthusiastische Fragen zu Kängurus, Koalas und heiße Winter.

Beim aktuellen Treffen der BRICS-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) im chinesischen Xiamen diskutierten die Staatschefs natürlich auch über den jüngsten Atomtest in Nordkorea und das anschließende Säbelrasseln zwischen Diktator Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump.

Vor allem Russland und China sind über Trumps kriegerische Rhetorik und Drohungen nicht erfreut. Angesprochen darauf, erlaubte sich Russlands Staatschef Wladimir Putin während einer Pressekonferenz einen Seitenhieb auf die USA – ohne dabei Trump direkt zu nennen.

"Es ist schwierig, einen Dialog mit Leuten zu führen, die Österreich und Australien verwechseln. Man kann nichts dagegen tun. Offenbar ist das das Niveau der politischen Kultur eines bestimmten Teils der amerikanischen Gesellschaft", sagte Putin.

Staatsmännisches Fettnäpfchen

Diesen peinlichen Fehler hat zwar nicht Trump begangen, sondern Ex-Präsident George W. Bush (2000-2008), der 2007 dem damaligen australischen Präsidenten John Howard dafür dankte, dass er "Austrian" Soldaten im Irak besucht hatte.

Putin legte dann nach: "Amerika ist wirklich eine großartige Nation und die Amerikaner sind großartige Menschen, wenn sie [in ihrer Regierung] so viele Leute mit so einem niedrigen Niveau an politischer Kultur aushalten."

Als ein Journalist aber konkret wissen wollte, ob er von Donald Trump enttäuscht sei, gab sich der russische Präsident diplomatisch: "Ihre Frage ist naiv. Er ist nicht meine Braut und ich bin nicht sein Bräutigam. Wir sind Staatsmänner."

Trump weiter auf Kriegspfad

Unterdessen gab der US-Präsident auf seinem Lieblingskommunikationskanal Twitter bekannt, dass er Japan und Südkorea erlaube, "eine signifikant größere Menge an High-Tech-Waffen von den USA zu kaufen". Die Rüstungsindustrie, die mächtige Graue Eminenz der USA, freut sich.