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Austria-Rettung: Insolvenz, aber trotzdem Bundesliga?

Seit Dienstag ist es Gewissheit. Die Wiener Austria hat keine Lizenz für die kommende Saison erhalten. Wie geht es nun am Verteilerkreis weiter? 

Markus Weber
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Die Generali Arena in Wien.
Die Generali Arena in Wien.
Gepa

Das Finanzloch bei den "Veilchen" war der Bundesliga jedenfalls zu groß. Kolportierte sieben Millionen Euro sollen den Favoritnern fehlen. Zu viel für den Senat 5 der Liga, um eine Spielgenehmigung für die kommende Saison zu erteilen. Auch eine Bankgarantie wurde nicht geleistet. 

Jetzt drängt die Zeit jedenfalls. Bis 21. April hat die Austria nun Zeit, Unterlagen nachzureichen. Das Protestkomitee der Bundesliga entscheidet dann am 27. April zweitinstanzlich. Sollte auch dann die Spielgenehmigung nicht erteilt werden, bleibt der Austria nur noch der Gang vor das Ständig Neutrale Schiedsgericht. 

Doch welche Optionen hat die Wiener Austria? Konkret bleiben wohl nur zwei Szenarien übrig, um das Überleben der "Veilchen" zu retten. 

Kommt die Bankgarantie?

Die erste Option ist, die fehlende Bankgarantie doch noch nachzureichen. Denn sieben Millionen Euro werden innerhalb von gerade einmal einer Woche nicht aufzutreiben sein. Hier ist auch Investor Insignia in der Pflicht, auch wenn sich dessen Vertreter Luka Sur am Dienstagabend via Instagram-Posting aus der Verantwortung zog, erklärte, dass der Erhalt der Lizenz "nicht die Verpflichtung" der georgischen Geldgeber sei. 

Ob dies gelingt, ist jedoch offen. Zuletzt soll sogar versucht worden sein, eine Bankgarantie in Saudi-Arabien zu erhalten. Bisher vergebens. 

Corona-Insolvenz

Szenario Nummer zwei wäre die sogenannte "Corona-Insolvenz", ein Pandemie-bedingter Passus in den Bundesliga-Statuten, der den "Veilchen" nun entgegenkommen könnte. Im vergangenen Jahr hatten sich die Bundesliga-Klubs darauf geeinigt, dass ein Verein auch im Falle einer Insolvenz nicht zwangsabsteigen muss. Die Austria könnte also in Insolvenz gehen und gleichzeitig in der höchsten Spielklasse vertreten bleiben. 

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    Die Austria-Saison 2020/21 in Bildern
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    "Falls ein Klub ein Sanierungsverfahren anstrebt und der Insolvenzverwalter Ja sagt, kann man die Lizenz erhalten, wenn das Sanierungsverfahren bis 3. März 2022 abgeschlossen ist", erklärte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer im "ORF". 

    Die "Veilchen" hätten allerdings mit weiteren Sanktionen zu kämpfen. So würde die Austria einen Sechs-Punkte-Abzug erhalten und dürfte zwei Saisonen lang kein Geld für Ablösesummen ausgeben. Das Problem allerdings auch hier: Ein Insolvenzantrag müsste bis 21. April gestellt werden. Klar ist aber auch, dass in diesem Fall die Austria-Kicker ein Kündigungsrecht hätten.

    In wenigen Tagen müssen also Fakten geschaffen werden. Eine Aufsichtsratssitzung wurde für Freitag anberaumt. 

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      Die größten Austria-Spieler aller Zeiten
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