Am Freitagabend protestierten hunderte Austria-Fans vor der Generali Arena, trugen die "Veilchen" symbolisch mit einem Sarg zu Grabe und forderten die Ablösung der Führungsetage. Kraetschmer, aber auch Ralf Muhr und Präsident Frank Hensel sollen demnach gehen.
Auch für Ortlechner trägt der langjährige Austria-Vorstand Kraetschmer eine Schuld an der violetten Misere. Die Wiener erhielten in erster Instanz keine Bundesliga-Lizenz. Sieben Millionen Euro oder eine Bankgarantie fehlten. Mittlerweile soll es bereits besser aussehen, am Freitag tagten der violette Aufsichtsrat und Verwaltungsrat. Am 21. April müssen weitere Unterlagen an die Liga übermittelt werden.
Ist Kraetschmer also der violette "Totengräber"? "Er kann sich sicher nicht aus der Verantwortung rausstehlen", meinte der einstige Austria-Kapitän im "Kurier". "Wenn man sich in so einer Position für Positives feiern lässt, muss man auch für Negatives geradestehen."
Kraetschmer sei allerdings nicht der allein Schuldige. Ortlechner nimmt auch die Austria-Gremien in die Verantwortung: "Sie tragen Mitschuld. Ich sehe niemanden, der seine Schuld zugibt."
Doch wie kann es mit der Austria weitergehen, selbst wenn die Rettung doch noch gelingen sollte? "Sie ist in den letzten Jahren im Mittelmaß verschwunden. Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander. Man muss dringend aus den Fehlern lernen. Nur weil ein Brand gelöscht wird, kann man nicht so weiterwirtschaften - dann ist der nächste Crash vorprogrammiert."