Österreich

Austro-Läufer Ketema rennt (fast) allen davon

Lemawork Ketema rannte in die Top 3 der Welt. Doch der gehbehinderte Schwede Aron Anderson hängte im Rollstuhl wirklich alle ab.

Heute Redaktion
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Zwischen Operngasse und Schottengasse und später der Franz-Josefs-Kai war der Ring in Wien bis zum Sonntagnachmittag nicht befahrbar.

Bis etwa 15.30 Uhr wurde ein Dutzend der wichtigsten Straßen in Wien für die Läufer reserviert, darunter die Ringstraße, die Zweierlinie, der Franz-Josefs-Kai, die Lände oder auch die Wagramer Straße.

Der Start erfolgte um 13.00 Uhr beim Rathaus, die Laufstrecke führt dann weiter nach Niederösterreich, entlang der Donau nach Tulln und über Klosterneuburg nach Wien zurück.

Von den über 11.000 Teilnehmern schied ein Großteil schon am Nachmittag aus. Doch einige Läufer kämpften verbissen weiter. Während für die bestplatzierte Frau ungefähr auf Höhe des Donaukraftwerks Greifenstein Schluss war, kämpfte Lemawork Ketema um die weltweite Topplatzierung.

Der gebürtige Äthiopier mit österreichischem Pass legte nach dem Start am Wiener Rathausplatz mehr als die doppelte Marathondistanz zurück.

Durch die Wiener Innenstadt ging es über die Donauinsel bis nach Tulln (NÖ) und wieder retour. Nach 87,16 Kilometern holte das Catcher Car den Spitzenläufer schließlich in Kritzendorf bei Klosterneuburg ein.

Schwede im Rollstuhl ist Nummer 1

Ketema war bereits 2014 der Gewinner beim österreichischen Life Run. Damals konnte er seinen Hauptpreis – eine Weltreise – wegen seines laufenden Asylverfahrens zwar nicht antreten, doch seitdem hat er seine Bestweite noch einmal gesteigert. Um fast neun Kilometer rannte der Dreißigjährige dieses Jahr länger vor dem Catcher Car davon.

Der weltweite Champion ist der Schwede Aron Anderson, der im Rollstuhl (!) in Dubai unglaubliche 92,14 Kilometer hinlegte. Siegerin der Frauen war die Polin Dominika Stelmach, die in Chile an den Start ging – sie schaffte ganze 68,21 Kilometer. (Red)