Niederösterreich

Auszeichnung für Gemeinden als "Feinkostläden Europas"

Regionalläden boomen: Jetzt sollen Gemeinden, die Direktvermarkter unterstützen, vom Land NÖ ausgezeichnet werden. Das Projekt läuft gerade an.

Tanja Horaczek
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Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, EU-Abgeordneter Günther Sidl und BIO-Bauer Matthias Weichhart.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl, EU-Abgeordneter Günther Sidl und BIO-Bauer Matthias Weichhart.
Herbert Käfer (SPNÖ)

Heute wurde das Projekt "Feinkostladen Europas" vorgestellt. Die Bezeichnung erhalten Gemeinden, die landwirtschaftliche Betriebe bei der Vermarktung von regionalen und saisonalen Produkten unterstützen. "Die Corona-Krise hat gezeigt, dass nicht nur Internetgiganten profitiert haben, sondern auch der Bio- und Dorfladen mit Lebensmitteln aus der Gegend an Bedeutung gewonnen hat“, erklärt der für Konsumentenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl.

Sicherheit der Lebensmittel

Oberstes Anliegen ist ihm die Sicherheit der Lebensmittel in Niederösterreich. Es gibt in NÖ rund 38.000 landwirtschaftliche Betriebe, jeder fünfte Arbeitsplatz am Land hängt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft ab. Schon ein Drittel der Landwirte vermarktet ihre regionalen und saisonalen Produkte Ab Hof oder auf Bauernmärkten – damit werden 16.000 Arbeitsplätze gesichert. "Neben den heimischen Waren im Großhandel sind auch Direktvermarkter und Dorfläden Garanten für beste Qualität. Daher möchte ich die Anstrengungen der Gemeinden für das Ermöglichen von regionaler Vermarktung prämieren und die besten Vorzeigeprojekte vor den Vorhang holen", bekräftigt Schnabl.

Günther Sidl und Franz Schnabl (beide SPÖ) wollen Gemeinde vor den Vorhang holen.
Günther Sidl und Franz Schnabl (beide SPÖ) wollen Gemeinde vor den Vorhang holen.
Herbert Käfer (SPNÖ)

Gemeinsam mit dem niederösterreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament Günther Sidl hat er die Auszeichnung „Feinkostladen Europas“ für Gemeinden/Städte ins Leben gerufen. In Rahmen derer werden künftig Jahr für Jahr derartige Projekte prämiert. „Wenn wir davon reden, die Lebensqualität in den Regionen zu stärken, dann leisten – neben dem Breitbandausbau für ein stabiles Internet, praktikablen Verkehrsverbindungen und einem ganztägigen Kinderbetreuungsangebot – auch die regionalen Direktvermarkter und Nahversorger einen unverzichtbaren Beitrag dazu“, betont Sidl.

Bewerbung der Gemeinden läuft

Für die Auszeichnung kann sich jede Gemeinde bewerben, die diverse Kriterien erfüllt. So müssen etwa zumindest 60 Prozent der angebotenen Waren auf einem Markt in der betreffenden Gemeinde aus biologischem Anbau stammen. Relevant sind außerdem die Anzahl der Betriebe mit Fokus auf Regionalität oder auch die Anzahl von Märkten im Ort.Die Gemeinden werden derzeit über die Bewerbungskriterien für die neue Auszeichnung informiert. Die ersten Gemeinden sollen noch heuer mit der Bezeichnung „Feinkostladen Europas“ ausgezeichnet werden.