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Autistin an Geburtstag aus Kino geworfen – "zu laut"

Eine junge Frau mit Asperger-Syndrom wurde gewaltsam aus dem Kinosaal gezerrt, weil sie zu laut gelacht hatte.

Heute Redaktion
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Die Frau wurde "gewaltsam aus dem Saal gezerrt", hieß es. (Archivfoto)
Die Frau wurde "gewaltsam aus dem Saal gezerrt", hieß es. (Archivfoto)
Bild: imago stock & people

Wie mehrere britische Medien berichten, wurde Tamsin Parker aus dem Londoner BFI Southbank Kino geworfen – und das ausgerechnet an ihrem 25. Geburtstag. Die junge Frau, die unter dem Asperger-Syndrom leidet, liebt den Italo-Western "Zwei glorreiche Halunken". Anlässlich ihres Freudentags wollte sie den Streifen ein weiteres Mal sehen. Doch der Geburtstag endete ganz anders als erhofft.

Parker wurde Medien- und Augenzeugenberichten zufolge gewaltsam aus dem Kinosaal gezerrt. Noch dazu sollen einige Leute aus dem Publikum den Rauswurf sogar mit Applaus unterstützt haben. Auch, dass die 25-Jährige einem "Guardian"-Bericht zufolge erklärte, dass sie Autistin sei, half nichts – im Gegenteil: Parker soll daraufhin noch beschimpft worden sein. "Du bist zurückgeblieben", soll ein Mann ihr zugerufen haben.

Andere standen auf der Seite der jungen Frau und verließen aus Loyalität und Entsetzen ebenfalls das Kino. Einer davon war Lloyd Shepherd, der seinem Ärger via Twitter Luft machte: "Ich kann nicht glauben, was ich gerade gesehen habe. Ich habe die BFI-Vorführung von Zwei glorreiche Halunken verlassen, nachdem eine Frau mit Asperger gewaltsam rausgeworfen wurde."

Das Asperger-Syndrom ist eine Form des Autismus. Das Intelligenzniveau von Betroffenen ist normal bis hin zu überdurchschnittlich. Lesen Sie mehr dazu hier >>>

"Sie lachte sehr laut, aber an Stellen, an denen es passte."

Das British Film Institute bezog mittlerweile Stellung und entschuldigte sich für den Vorfall. Man habe die Situation falsch verstanden.

Lydia Parker, die Mutter der 25-Jährigen, meinte zum "Guardian", dass der Kinobetreiber nicht besonders bedauernd gewirkt hätte. Ihre Tochter würde den Geburtstag jedenfalls nicht so schnell wieder vergessen. "Sie war tränenüberströmt und hatte richtig Angst."

Sabrina Parker, die Schwester von Tamsin, bedankte sich via Twitter über die zahlreichen unterstützenden Kommentare. "Wir sind stinkwütend, aber danken allen, die gegangen sind oder darüber getwittert haben. Die Unterstützung bedeutet uns viel."

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