Österreich

Auto-Explosion: Zündstift wurde im X5 gefunden

Heute Redaktion
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In der Odoakergasse 27 in Wien-Ottakring sind in der Nacht auf Samstag zwei Männer - ein Österreicher und ein Deutscher - bei einer Explosion ums Leben gekommen. Ein schockiernedes Video zeigt den vergeblichen Kampf der Ärzte um das Leben der Opfer. Weiter unklar ist, wie es zur Detonation kam. Das Auto hatte ein bulgarisches Kennzeichen.

Die Verletzungen der beiden 45 und 57 Jahre alten Männer - einer lag tot im Auto, der andere starb auf dem Weg ins Krankenhaus - zeigten laut Notarzt typische Merkmale einer Sprengung. Auch am Fahrzeug fanden sich entsprechende Spuren.

Handgranate im Auto gezündet

Noch Samstagabend stand fest, wurde die Explosion durch eine Handgranate verursacht. Sie dürfte kurz vor 3 Uhr Früh von Beifahrer Waldemar W. (57) in dem BMW X5 scharf gemacht und gezündet worden sein. Im zerstörten Fahrzeug wurde der "Splint" gefunden. Alle Fensterscheiben des schwarzen Pkw waren geborsten.

Das genaue Kaliber und das Modell der detonierten Granate soll noch festgestellt werden. Ersten Hinweisen, wie die Toten in den Besitz der Handgranate gekommen sind, wird nachgegangen.

Bulgare hatte Auto verborgt

Der Mann auf dem Fahrersitz wurde von der Polizei als Zlatko N. (45), SPÖ-Gemeinderat in Mondesee, identifiziert. Sowohl der Beifahrer Waldemar W., als auch Zlatko N. waren nicht vorbestraft und werden nicht in Zusammenhang mit anderen Straftaten - national wie international - in Verbindung gebracht. Die Obduktion der Leichen wird bis Sonntagabend im Gerichtsmedizinischen Institut Wien durchgeführt.

Der BMW war von einem bulgarischen Staatsbürger, der in Österreich lebt und arbeitet, in Bulgarien geleast. Der Mann hatte das Auto an einen der beiden Verstorbenen verborgt.

Verbrechen oder Unfall?

Ob ein Verbrechen vorliegt oder ob es sich um einen Unfall handelt, ist noch ungeklärt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gehen die Kriminalisten aber von einem Unfall aus. Die Polizei hat keine Hinweise darauf, dass die Handgranate von außen in das Auto geworfen wurde. Es gab auch keine weiteren Waffen. Spekuliert wird über einen Vorfall im Umfeld der Ost-Mafia. Eine Theorie: Der Fahrer mit bosnischen Wurzeln könnte die Granate als Kriegsrelikt besessen haben.

Im PKW aufgefundene Kanister waren leer, neuwertig und unbenutzt. Die kriminaltechnische Analyse, welche Stoffe sich eventuell doch in den Kanistern befanden, wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.