Österreich

Autodiebe räumten Dutzende Werkstätten aus

Heute Redaktion
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Bild: iStock

Nach umfassenden Ermittlungen ist es dem Vorarlberger Landeskriminalamt gelungen eine seit mehr als vier Jahren andauernde Einbruchsserie aufzuklären.

Nach umfassenden Ermittlungen ist es dem Vorarlberger Landeskriminalamt gelungen eine seit mehr als vier Jahren andauernde Einbruchsserie aufzuklären. Die einschlägig aktive Bande konnte im Dezember 2017 nach mehreren Patzern überführt werden, die Liste der ihnen angelasteten Straftaten ist lang.

Am 19. Dezember, um 20.00 Uhr, brachen zwei vorerst unbekannte Täter in ein Autohaus in Feldkirch ein. Dabei wurden sie von einem zufällig zur Firma kommenden Arbeiter überrascht und flüchteten unerkannt ohne Beute. Es dauerte nicht lange, bis sie einen neuen Versuch wagten.

In der Nacht zum 21. Dezember wurde in einem Autohaus in Frastanz von einem vorerst unbekannten Täter ein Pkw gestohlen. Mit dem entwendeten Fahrzeug machte sich die Bande auf Einbruchsspritztour zu einem weiteren Autohaus, wo sie ebenfalls einbrachen. Dabei stahlen sie einen 150 Kilo schweren Tresor und verluden diesen in ein auf dem Firmenareal abgestelltes Kundenfahrzeug und flüchteten.

Im Zuge von Ermittlungen durch Beamte des LKA Vorarlberg ergab sich ein Tatverdacht gegen zwei serbische Staatsangehörige im Alter von 40 und 26 Jahren. Im Zuge einer Fahndung nach dem von den Verdächtigen gestohlenen und noch verwendeten Fahrzeug konnte dieses noch am 21. Dezember von Beamten der Ausgleichsmaßnahmen (AGM) in Salzburg festgestellt werden. Den Beamten der AGM Salzburg gelang es dann auch, den Aufenthalt der Verdächtigen ausfindig zu machen und diese festzunehmen.

Hunderttausende Euro Schaden

Aufgrund der durchgeführten umfangreichen Ermittlungen des LKA Vorarlberg gehören die beiden festgenommenen Personen einer aus mindestens sechs Personen bestehenden Tätergruppierung an, die sich auf Einbruchsdiebstähle in Kfz-Werkstätten mit Diebstahl von Fahrzeugen spezialisiert hat.

Dem Haupttäter (40 Jahre) können für den Zeitraum vom 16. Februar 2013 bis zu seiner Festnahme am 21. Dezember 2017 insgesamt 20 Einbruchsdiebstähle (bzw. Versuche) in Kfz-Werkstätten in Vorarlberg (15 Tatorte) und Tirol (5 Tatorte) nachgewiesen werden. Der Haupttäter ist größtenteils geständig. Bei diesen Straftaten wurden elf Pkws gestohlen, wobei zwischenzeitlich neun Fahrzeuge wieder sichergestellt werden konnten. Die Gesamtschadenssumme beträgt über 400.000 Euro. Diese setzt sich aus dem Wert des Diebesgutes in der Höhe von ca. 350.000 Euro und dem Sachschaden in der Höhe von ca. 60.000 Euro zusammen. Diebesgut im Wert von ca. 180.000 Euro konnte sichergestellt werden.

Mit gestohlenem Wagen Coups jenseits der Grenze verübt

Der Haupttäter ist verdächtig im selben Zeitraum auch in verschiedenen Kantonen in der Schweiz zahlreiche gleichartige Straftaten verübt zu haben. Auch dort verursachte er eine Schadenssumme im sechsstelligen Frankenbereich. Mit dem in der Nacht zum 21. Dezember 2017 in Feldkirch gestohlenen Fahrzeug fuhr er noch in derselben Nacht in die Schweiz und verübte dort drei weitere Einbruchsdiebstähle in Autohäuser.

Die Klärung der Straftaten war nur durch die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Polizei-Verbindungsbeamten in Serbien und Ungarn und mehreren Polizeidienststellen verschiedener Kantone in der Schweiz möglich. Der Haupttäter und sein 26-jähriger Komplize befinden sich in der JA Feldkirch in U-Haft. Ein dritter Beschuldigter (20 Jahre) befindet sich wegen gleichartigen Delikten, die er in der Schweiz verübt hat, in der Schweiz in Untersuchungshaft. Die weiteren in Serbien und Bosnien wohnhaften Beschuldigten, im Alter von 25 und 20 Jahren, wurden bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch angezeigt. (red)