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Autofahrer bis zu 127 Meter im Blindflug unterwegs

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Wer beim Autofahren auch nur kurz die Augen von der Straße nimmt, riskiert leicht einen Unfall. Wie schlimm die häufigsten Ablenkungen hinterm Steuer sind, zeigt jetzt eine ÖAMTC-Studie.

"Für die meisten Lenker ist Autofahren eine Routine", sagt Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Sie glauben, sich gefahrlos mit anderen Dingen beschäftigen zu können." Doch jetzt zeigt eine Studie, bei der Gehirnströme gemessen wurden, wie alltägliche Tätigkeiten Fahrer so sehr ablenken, dass sie sekundenlang nicht mehr auf die Straße schauen.

Navi bedienen: Wer bei Tempo 50 einen Zielort ins Navigationsgerät eintippte, war im Schnitt 56 Meter "blind" unterwegs. Der Rekordwert bei den 66 Probanden lag sogar bei 127 Metern. So konnten 76 Prozent der Lenker auch nicht mehr vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis anhalten.
Handytelefonieren: Der traurige Rekord im Blindflug lag bei 191 Metern, der Durchschnitt bei 83 Metern. Grund dafür: Im Gespräch wird beim Nachdenken oft unbewusst nach links oder rechts geschaut.
Brille aus Etui holen: Auch ohne Sehschwäche waren die Fahrer rund 37 Meter (Spitze: 101 Meter) blind unterwegs.
Wasser trinken: Lenker, die den Durst stillten, riskierten bis zu 68 Meter Blindflug, im Schnitt immerhin 24 Meter.
Spielzeug holen: Wer einen Gegenstand vom Boden hob, hatte durchschnittlich 18 Meter die Augen nicht auf der Straße (maximal 61 Meter).