Motor

Autohändler will für Besichtigung 15 € – Kunden toben

Wer beim Autohaus Ulzburg einen Gebrauchtwagen genauer begutachten will, muss zum Börserl greifen. Für eine Probefahrt werden nochmal 35 Euro fällig.

Roman Palman
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Wer sich bei Christos Stambolidis in einen Wagen setzt, zahlt 15 Uhr. (Symbolbild)
Wer sich bei Christos Stambolidis in einen Wagen setzt, zahlt 15 Uhr. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In diesem Autohaus in Schleswig-Holstein (D) wird man sogar für das reine Anschauen der angebotenen Gebrauchtwagen zur Kasse gebeten. Ein Wagen ist quasi frei, doch in dem Moment, in dem Besitzer Christos Stambolidis den Schlüssel des nächsten übergibt, werden 15 Euro fällig. Will man eine Probefahrt machen, muss man sogar noch weitere 35 Euro löhnen. Nur wer auch eines der Autos kauft, bekommt diese Gebühr erstattet, berichtet nun die deutsche "Bild".

Pöbel-Schlacht im Internet

Diese doch unübliche Praxis stößt vielen Kunden sauer auf, reihenweise hinterlassen sie erboste Bewertungen auf Google-Seite des Autohauses. Die Leitung dürfte glühen, denn Stambolidis ist selbst nicht auf den Mund gefallen und schimpft wie ein Rohrspatz zurück: "Sie voll tätowierte asoziale Friseusen Tusse..."; "du bist kein Kunde sondern ein nerviger Bauer", "Solche Armschlucker wie Sie werden nicht beachtet und gleich verabschiedet". Zurückhaltung? Fehlanzeige.

Tatsächlich werden Kunden sowohl telefonisch als auch über das Internet von der Gebühr in Kenntnis gesetzt, dennoch erwischt es einige dann am falschen Fuß. Stambolidis erklärt gegenüber "Bild", dass er sich nicht damit bereichern, sondern "einfach weniger Nerverei haben" wolle. Sein Autohaus am Rande Hamburgs kämpfe besonders mit respektlosen Kunden, schildert der Inhaber seine Sicht der Dinge. Im Gegensatz zur anständigen Landjugend seien die Großstädter "ungezogene Kiffer".

"Mir ist politische Korrektheit egal"

Er wolle sich einfach keine "Kunden" mehr antun, die sich erst alle Autos zeigen lassen und dann erst wieder ablehnen, weil es ein ähnliches Auto am anderen Ende Deutschlands um 100 Euro billiger gebe. Stambolidis bleibt da hart: "Ich verkaufe nicht an jeden". Und warum pöbelt er im Internet zurück? "Mir ist politische Korrektheit egal", stellt der gebürtige Grieche klar.

Tatsächlich enden nicht alle Kundenkontakte auch in einer Eskalation. Wie die Google-Bewertungen zeigen, gibt es auch genug, die mit den gekauften Wagen äußerst zufrieden sind und kein Problem mit dieser Art der Aufwandsentschädigung haben.

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