Österreich

Autokorso für Deniz Yücel trötet durch die Stadt

Heute Redaktion
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Gleichzeitig mit mehrere deutschen Städten fand auch in Wien am Dienstagnachmittag ein Autokorso für den deutsch-türkischen "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel und alle in der Türkei inhaftierten Journalisten statt. Vom Ernst-Happel-Stadion ging es bis zum Parlament, es wurde durchgehend gehupt.

Gleichzeitig mit mehrere deutschen Städten fand auch in Wien am Dienstagnachmittag ein Autokorso für den deutsch-türkischen "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel und alle in der Türkei inhaftierten Journalisten statt. Vom Ernst-Happel-Stadion ging es bis zum Parlament, es wurde durchgehend gehupt.

Die Demonstranten trafen sich am Parkplatz des Ernst-Happel-Stadions und fuhren um etwa 17 Uhr los. Laut hupend setzten sich die Fahrzeuge in Bewegung. Auf den Motorhauben hatten die meisten Autos Transparente mit der Aufschrift "Trööööööt #freedeniz #freeturkeyjournalists"

Vor dem Parlament macht sich der Korso nochmals lautstark bemerkbar, um 18 Uhr findet eine Abschlusskundgebung statt. Damit soll die Regierung dazu animiert werden, aktiv zu werden, anstatt "nur" Kritik zu üben. Begleitet wurde der Demonstrationszug von mehreren Polizisten auf Motorrädern.

Die Route des Auto-Korsos:


Ernst-Happel-Stadion
Vorgartenstraße
Ausstellungsstraße
Praterstern
Praterstraße
Aspernbrücke
Ringstraße
Parlament


Die Teilnehmer werden zwar die Straßenverkehrsordnung einhalten, es kann entlang der Strecke trotzdem zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Nach zwei Wochen Polizeigewahrsam wurde in der Türkei am Montag die Untersuchungshaft über den "Welt"-Korrespondenten Deniz Yücel verhängt. Die türkischen Behörden werfen ihm "Terrorpropaganda" und "Aufwiegelung des Volkes" vor. 

Auslöser für die Vorwürfe gegen Yücel war seine Berichterstattung über einen Hackerangriff auf das E-Mail-Konto des türkischen Energieministers Berat Albayrak. In dessen Mails ging es unter anderem um die Kontrolle türkischer Medienkonzerne und die Beeinflussung der Öffentlichkeit durch Fake-User im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Energieminister ist ein Schwiegersohn des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Der Österreichische Journalistenclub (ÖJC) fordert die sofortige Freilassung aller inhaftierten türkischen Journalisten. Die Türkei habe als Mitgliedsstaat der OSZE die Schlussakte von Helsinki genauso unterzeichnet, wie auch die Pariser Charta.

Daher wird der Vorsitzende der OSZE, Österreichs Außenminister Kurz, dringend ersucht, die Freilassung aller inhaftierter Journalisten in der Türkei durchzusetzen.

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