Österreich

Autor erfand Raub aus Geldnot

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Peter M. (67) gab am Montag vor Gericht alles zu: Weil ihm das Geld ausgegangen war, erfand der Literat im Sommer einen Raubüberfall - und kassierte von der Versicherung 11.000 Euro. Zuerst gab er an, zwei Männer vom serbischen Geheimdienst hätten ihn überfallen. Dann war ein Toter tatverdächtig. Am Schluss flog alles auf. Das Urteil: 9 Monate bedingte Haft.

Peter M. (67) gab am Montag vor Gericht alles zu: Weil ihm das Geld ausgegangen war, erfand der Literat im Sommer einen Raubüberfall – und kassierte von der Versicherung 11.000 Euro. Zuerst gab er an, zwei Männer vom serbischen Geheimdienst hätten ihn überfallen. Dann war ein Toter tatverdächtig. Am Schluss flog alles auf. Das Urteil: 9 Monate bedingte Haft. 
Er schreibt gerne Krimis, am Montag spielte Autor Peter M. (67) selbst die Hauptrolle in einem. Der serbische Schriftsteller hatte im Juni einen Überfall inszeniert, angeblich um die Versicherung abzuzocken. "Ich wurde von meiner jüngeren Freundin verlassen und hatte ein Alkoholproblem", gestand er Montagfrüh der Richterin am Wiener Landesgericht. Auch litt er anscheinend unter ständigem Geldmangel, ein Freund habe ihn schließlich auf die Idee mit dem Versicherungsbetrug gebracht. 

Die Story: Am 14. Juni fesselte sich Peter M. selbst in seiner Wohnung in der Wehlistraße (Brigittenau) und rief laut um Hilfe. Ein Nachbar hörte die Schreie und rief die Polizei. "Ich sagte, zwei Maskierte hätten mich überfallen, es war dilettantisch." Weil ein fremder Reisepass in seinen Räumlichkeiten gefunden wurde, geriet ein Toter unter Tatverdacht. "Er wurde sogar per internationalem Haftbefehl gesucht", erklärte die Richterin.

Zuerst glaubten die Ermittler dem Serben. Dieser kassierte 11.000 Euro von der Versicherung – für angeblich gestohlene Wertgegenstände. Nach ein paar Wochen flog der Schwindel aber auf, in einer Einvernahme hatte sich der Autor in Widersprüche verstrickt. "Ich entschuldige mich für die Tat", so Peter M. "Ich werde nun einen Krimi über das Geschehene schreiben, um andere von solchen Ideen abzubringen."

Die Richterin erkannte die Reue an und zeigte sich milde: Peter M. wurde wegen schweren Betrugs zu 9 Monaten Haft bedingt auf drei Jahre verurteilt. Die Versicherungssumme zahlt er bereits zurück, dazu kommen noch eine Geldstrafe und die Kosten des Verfahrens. Das Urteil ist nicht rechtskräftig!