Österreich

Autounfall bei Lofer: Ehepaar aus München tot

Heute Redaktion
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Bei einem Verkehrsunfall im Lärchbergtunnel auf der B178 bei Lofer im Salzburger Pinzgau sind am Sonntagvormittag ein Ehepaar aus München ums Leben gekommen. Ein Audi A6 ist gegen 8.20 Uhr über den Fahrstreifen des Gegenverkehrs geraten und dann gegen die Kante der linken Tunnel-Nische geprallt. Der Pkw hat laut Polizei Feuer gefangen. Für beiden Insassen kam jede Hilfe zu spät.

Bei den Verunglückten handelte es sich um ein Ehepaar aus München. Das Auto trug ein Münchener Kennzeichen. Die beiden hatten auch einen Wohnsitz in Lofer. Eine Tochter teilte den Behörden mit, dass nur der Vater den Wagen gelenkt hatte. Er ist auch der Zulassungsbesitzer.

Um 8.18 Uhr schlug der Brandmelder im Tunnel an, die Landeswarnzentrale alarmierte die Einsatzkräfte. Als die Freiwilligen Feuerwehren aus der Umgebung eintrafen, stand der Wagen bereits in Vollbrand.

Für den 75-jährigen Deutschen und seine 83-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät. Die verkohlten Leichen werden obduziert.

Den Erhebungen des verkehrstechnischen Sachverständigen Gerhard Kronreif zufolge war der Pkw von Unken kommend in Richtung Tirol unterwegs. "Das Auto fuhr in einer beginnenden Linkskurve über den Fahrstreifen des Gegenverkehrs und prallte mit hoher Geschwindigkeit ungebremst gegen die Kante der linken Tunnel-Nische." An dieser Stelle habe sich kein "energieabsorbierender Anpralldämpfer" befunden, diese waren jeweils in Fahrtrichtung an den Nischenkanten angebracht, schilderte Kronreif.

Unfallursache noch unklar

In dem Tunnel gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Kronreif zeigte sich überzeugt, dass der Wagen schneller unterwegs war. Für ihn stellte sich die Frage, ob der Mann, der am Lenkrad gesessen war, den Audi aktiv nach links und damit absichtlich gegen die Nischenkante gesteuert hat oder ob der Unfall aus Unachtsamkeit, zum Beispiel durch Sekundenschlaf, passiert ist.

Vor der Unfallstelle fanden sich weder Brems- noch Schleuderspuren. "Das Fahrzeug schlug mit massiver Geschwindigkeit in den Kantenbereich der Tunnel-Nische ein", sagte Kronreif. "Teile des Wagens flogen bis zu 115 Meter weit." Die Beifahrerin wurde aus dem Auto geschleudert. Die Beine des Lenkers waren im Fußraum bei den Pedalen eingeklemmt, der Brustkörper ragte aus dem Auto.

Der Unfall habe aufgezeigt, dass das Anbringen von Anpralldämpfern auch in den Gegenrichtungen der Tunnel-Nischen von Vorteil wäre, sagte der gerichtlich beeidete Sachverständige. Bilder aus einer Überwachungskamera liegen nicht vor. Im Lärchbergtunnel gebe es zwar eine Videoüberwachung, "die Bilder werden aber nicht aufgezeichnet", sagte Polizeisprecherin Stauffer. Deshalb könne man vielleicht nicht mit völliger Klarheit die Unfallursache ermitteln.