Wirtschaft

AWD und Anleger erzielen Einigung

Heute Redaktion
Teilen

Nach jahrelangem Rechtsstreit um mögliche Fehlberatung beim großflächigen Verkauf von Immofinanz-Aktien an österreichische Kleinanleger haben sich der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und der Finanzberater AWD (jetzt Swiss Life Select) auf einen Vergleich geeinigt.

11,144 Mio. Euro zahlt die Tochter des Schweizer Versicherungskonzerns Swiss Life, davon bekommen die Anleger rund 7 Mio. Euro. Der Rest geht für Verfahrenskosten drauf bzw. an den deutschen Prozesskostenfinanzierer Foris. Dieser hat die fünf vom VKI angestrengten Anleger-Sammelklagen finanziert und bekommt dafür eine Quote.

Der VKI hatte gegen den früheren AWD fünf Sammelklagen im Namen von insgesamt etwa 2.500 Kleinanlegern eingebracht. Der Streitwert vor Gericht betrug früheren Angaben zufolge etwa 40 Mio. Euro.

Bei der nunmehrigen Einigung ging man von einem Differenzschaden in Höhe von 23 Mio. Euro aus, basierend auf einem Immofinanz-Aktienkurs von 3,103 Euro, teilten VKI und Swiss Life am Montag mit.

Derzeit notiert die Immofinanz-Aktie an der Wiener Börse bei 3,13 Euro.

Die geschädigten Anleger bekommen somit nicht ganz ein Drittel von dem, was sie verloren haben: Mit dieser Lösung sind wir sehr zufrieden, weil sie rasch ist und weil der VKI dadurch an die Verbraucher rund 30 Prozent bezogen auf den Differenzschaden auszahlen kann", so VKI-Geschäftsführer Josef Kubitschek.

Die Einigung erfolgte knapp vor dem eigentlichen Start der Anlegerprozesse Anfang September. Dann hätten vorm Handelsgericht (HG) Wien erstmals Geschädigte bzw. Finanzberater einvernommen werden sollen.

Seit April verhandeln VKI und Swiss Life Select aber offiziell über eine Mediation.