Ukraine-Krieg

Awdijiwka – Russen-Offensive erleidet massive Verluste

Die schweren Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben aus Kiew weiter an.

Ukrainische Soldaten beim Abfeuern einer französischen "Caesar"-Haubitze in der Nähe von Awdijiwka. Archivbild, Mai 2023.
Ukrainische Soldaten beim Abfeuern einer französischen "Caesar"-Haubitze in der Nähe von Awdijiwka. Archivbild, Mai 2023.
REUTERS

Bei der Industriestadt Awidijiwka in der Ostukraine wehren sich ukrainische Truppen seit Dienstag nach Kräften gegen eine unvermittelte russische Offensive. 13 russische Angriffe seien abgewehrt worden, zehn weitere bei dem etwas nördlich gelegenen Dorf Stepowe, teilte der ukrainische Generalstab Mittwochabend mit. Am Donnerstag folgten weitere Attacken: "Unsere Verteidiger halten tapfer die Stellung", hieß es seitens der Ukrainer.

Der Militärverwaltungschef von Awdijiwka, Witalij Barabasch, nannte die russischen Angriffe die schwersten seit Beginn der Invasion im Februar 2022. Dabei seien am Dienstag etwa 60 Panzer eingesetzt worden.

Aktuell griffen russische Infanteriegruppen mit Unterstützung aus der Luft, aber ohne Panzertechnik an, sagte er dem Radiosender Donbass Realiji. Allein am Mittwoch seien mehr als 23 Raketen auf das Stadtgebiet abgefeuert worden.

Russische Militärblogger berichteten über Geländegewinne nördlich von Awdijiwka. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten derzeit nicht umfassend überprüfen.

Blick in die zerstörte Frontstadt Awdijiwka im März 2023.
Blick in die zerstörte Frontstadt Awdijiwka im März 2023.
IMAGO/ABACAPRESS

Offensive mit massiven Verlusten

Aber: Einen Tag nach Beginn des russischen Angriffs am Dienstag seien die Felder zwischen den russischen und ukrainischen Stellungen nördlich und südlich von Awdijiwka mit zerstörten russischen Fahrzeugen sowie toten und verwundeten russischen Infanteristen übersät.

Unabhängige Analysten, die die Kampfverluste in der Ukraine zählen, konnten das Ausmaß des russischen Debakels schnell abschätzen, als russische Regimenter in die ukrainischen Artillerie- und Raketenabschusszonen eindrangen. Der Analyst Andrew Perpetua hat allein in den letzten 24 Stunden rund 70 Fahrzeugverluste auf russischer Seite festgestellt, aber nur etwa 15 auf ukrainischer Seite.

Unter den russischen Verlusten befindet sich mindestens einer der vier wichtigsten Panzertypen: T-62er, T-72er, T-80er und T-90er. Der einzige Typ, der fehlt, ist der 70 Jahre alte T-54/55. Einer ukrainischen Quelle zufolge haben die Russen insgesamt 34 Panzer verloren.

Das Stadtbild von Awdijiwka wird trotz all der Zerstörung immer noch von der riesigen Kokerei dominiert.
Das Stadtbild von Awdijiwka wird trotz all der Zerstörung immer noch von der riesigen Kokerei dominiert.
IMAGO/ITAR-TASS

Awdijiwka seit 2014 Frontstadt

Awdijiwka liegt nur wenige Kilometer von Donezk entfernt und ist seit 2014 Frontstadt, als im Osten die Kämpfe zwischen den von Moskau geführten Separatisten und der ukrainischen Armee begannen. In den folgenden Jahren wurde sie mit unzähligen Stellungen und Bunkern zur Festung ausgebaut. 

Als Russland 2022 seine großangelegte Invasion begann, hatte die von einer großen Kokerei geprägte Stadt noch über 30.000 Einwohner. Mehrere Hundert sollen trotz Beschuss noch dort ausharren. Der russische Angriff soll nach Einschätzung von Militärexperten Druck von anderen Frontabschnitten nehmen und ukrainische Kräfte binden.

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