Niederösterreich

Babler: "Sehe SPÖ dann bei weit über 35 Prozent"

Andreas Babler (SP) will die SPÖ wieder zur 35 Prozent-Plus-Partei machen. Wie er das machen will, erklärt er im "Heute"-Talk.

Andreas Babler stellte sein Programm in seiner Heimatgemeinde Traiskirchen vor Traiskirchen vor.
Andreas Babler stellte sein Programm in seiner Heimatgemeinde Traiskirchen vor Traiskirchen vor.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Sein 28 Seiten starkes "Gemeinsam beginnt jetzt"-Programm hatte Andreas Babler (SP) in seiner Heimatgemeinde Traiskirchen (Bezirk Baden) letzte Woche präsentiert und beschwor klassische SPÖ-Werte. Derzeit kämpft Andreas Babler, wie seine Rivalen Hans Peter Doskozil und Pamela Rendi-Wagner um jede Stimme. Im Interviewmarathon und zwischen seinen Stationen in Wr. Neustadt und Wien-Landstraße nahm er sich auch Zeit für "Heute".

Heute“: Zum Thema Asyl/Staatsbürgerschaft: Wie kann in einem Rechtsstaat niemand illegal sein? Was ist da Ihr Zugang bzw. Ihre Erklärung?

Andreas Babler: Ich bin gegen die Verrohung in Sprache und Politik. Vielleicht ist der Aufenthalt einer Person in Österreich illegal, der Mensch selbst ist es nie.

Heute“: EU-Austritt Ja oder Nein?

Andreas Babler: Klares Nein. Für die großen Herausforderungen von sozialer Ungleichheit bis Klimakrise brauchen wir europäische Ansätze. Wir müssen aber die EU-Verträge so ändern, dass nicht Konzerninteressen dominieren, sondern die Interessen der Menschen im Vordergrund stehen. Obwohl die große Mehrheit der Bevölkerung etwa für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer ist, wird das nicht umgesetzt – das muss sich ändern.

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    Andreas Babler - Pressefoto 
    Andreas Babler - Pressefoto
    SPÖ NÖ

    Heute“: Welche Chancen rechnet sich Andreas Babler aus? Würden Sie auch als Unterlegener am Parteitag antreten?

    Andreas Babler: Ich bin dafür, dass die Mitglieder entscheiden. Wenn das Ergebnis knapp ist, wird es keine Alternative zur Stichwahl geben. Ich vertraue auf die Kraft der Demokratie, alles weitere wird man sehen.

    Heute“: Wieviele Spenden haben Sie bis dato gesammelt?

    Andreas Babler: Viele hunderte Menschen haben sich bei mir und meinem Team gemeldet, um uns in unterschiedlichster Form zu unterstützen. Unsere Kampagne finanziert sich durch Kleinspenden unserer Mitglieder, bislang wurden rund 25.000 Euro.

    Heute“: 32 Stunden-Woche, erleichterter Zugang zur Staatsbürgerschaft, Lkw-Maut auf allen Straßen, Gemeindbauoffensive – agieren Sie mit Ihrem Programm und Ansagen nicht auch an einem nicht unbeutendem Teil der Bevölkerung völlig vorbei?

    Andreas Babler: Ich würde eher sagen, dass große Teile der Politik und der Medien seit Jahren an der Bevölkerung vorbei agieren. Warum regt das manche so auf, wenn ein Sozialdemokrat für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und einen Abbau von Wahlhürden für ArbeiterInnen eintritt? Bei meiner Tour quer durch Österreich kommt das sehr gut an. Endlich reden wir über echte Themen statt über schwarz-blaue Nebelgranaten.

    Heute“: Mit Andreas Babler statt Rendi-Wagner an der SP-Spitze. Wieviel Prozent würde die SP dann schaffen: Unter 20 %, 20 %, 20 bis 25 %, 25 bis 30 %, 30 bis 35 % oder über 35 %?

    Andreas Babler: Mein Ziel ist es, eine Mehrheit jenseits von FPÖ und ÖVP zu schaffen. Mit einer geeinten und mutigen SPÖ ist das locker drin. Wir vertreten die Interessen der großen Mehrheit der Menschen im Land, die SPÖ ist keine 30 Prozent-Partei. Ich sehe ein Potenzial von klar über 35%.

    Heute“: Sie sollen – aus sentimental-nostaligischen oder anderen Gründen – ein Grundstück bei Hainburg erworben haben, die Rede ist von einem alten Bunker.... Stimmt das und wenn nein: Wer streut solche Gerüchte und warum?

    Andreas Babler: Natürlich stimmt das nicht. Ich weiß auch nicht, wer sich von mir so bedroht fühlt, um solche Geschichten streuen zu müssen. Es interessiert mich auch nicht. Ich stehe für einen neuen Weg der Gemeinsamkeit und reiche dafür allen Seiten die Hand.