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Baby Charlie: Letzte Chance zu überleben

Das behandelnde Krankenhaus in London hat neue Hinweise auf experimentelle Methoden zur Heilung des Babys Charlie Gard erhalten.

Heute Redaktion
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Charlie Gard mit seinen Eltern.
Charlie Gard mit seinen Eltern.
Bild: Screenshot Facebook

Nun soll ein Gericht den Fall erneut prüfen. Die Eltern dürfen hoffen. In die Causa ist damit am Freitag unerwartet Bewegung gekommen. Zunächst bot ein renommiertes New Yorker Krankenhaus an, das todkranke Baby in Behandlung zu nehmen.

Später teilte das Great-Ormond-Street-Hospital in London mit, dass erneut gerichtlich geprüft werden soll, ob Charlie für eine experimentelle Therapie ins Ausland gebracht werden könne. Die Klinik erklärte, Forscher hätten neue Hinweise auf experimentelle Methoden zur Heilung des Kindes geliefert.

Heikler Transport nach New York

"Wir glauben, genau wie Charlies Eltern, dass es richtig ist, diese Aussagen auszuwerten", teilte das Londoner Krankenhaus mit. Zuvor hatten britische Gerichte in allen Instanzen entschieden, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen für Charlie auf Anraten der Ärzte eingestellt werden sollten. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte das bestätigt.

Das renommierte New York Presbyterian Hospital hatte sich laut "Washington Post" bereit erklärt, Charlie Gard aufzunehmen und zu untersuchen. Voraussetzung dafür ist, dass alle rechtlichen Hürden genommen werden. Ebenso müsse der sichere Transport nach New York gewährleistet sein.

Ärzte sahen bislang keine Chancen

Schließlich müsse die für Arzneimittelüberwachung zuständige US-Behörde FDA eine Genehmigung für eine experimentelle Behandlung erteilen.

Der elf Monate alte Charlie leidet an einer seltenen genetischen Erkrankung, sein Gehirn ist stark geschädigt. Er muss künstlich beatmet und ernährt werden. Die Ärzte und andere Experten hielten eine Heilung bisher für ausgeschlossen. Die Eltern Chris Gard und Connie Yates wehrten sich dagegen, ihr Kind sterben zu lassen.

Zuletzt machten sich sogar Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump für Charlie stark. (Red)