Österreich

Baby mit Handabdrücken im Gesicht eingeliefert

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com/Symbolfoto

Am Monatag brachten Eltern ihr neun Monate altes Baby mit Brüchen und Handabrücken im Gesicht ins Spital. Der behandelnde Arzt verständigte die Polizei. Obwohl die Eltern ihr Kind sofort wieder mit nachhause nehmen wollten, behielt das Spital den Säugling vorsorglich in seiner Obhut.

Ein Salzburger Arzt hat am Feiertag einen Fall einer möglichen Kindesmisshandlung angezeigt: In der Kinderchirurgie des Landeskrankenhauses sei am Montag ein neun Monate altes Baby mit Brüchen an beiden Beinen und Gesichtsverletzungen eingeliefert worden, die offensichtlich von Schlägen stammten, so Polizei-Sprecher Roland Loipold.

Laut Eltern in Gehschule verletzt

Das Baby wurde stationär in der Kinderchirurgie aufgenommen. Die Eltern wollten das Baby am Dienstag trotz der schweren Verletzungen nicht länger im Spital lassen und wieder mit nach Hause nehmen, was die Klinik aber untersagt hat. Laut Arzt seien im Gesicht des Kindes Abdrücke einer Hand zu sehen, sagte Loipold. Die Eltern selbst hätten angegeben, das Kind habe sich in der Gehschule verletzt.

Anzeige wegen Verdacht der Misshandlung

Am Dienstagvormittag erstattete die Klinik dann Anzeige wegen des Verdachts der Misshandlung. Die Eltern, die in der Nähe des Wallersees leben, wurden bisher von der Polizei noch nicht einvernommen, weil die Staatsanwaltschaft zuerst die Beratung der Kinderschutzgruppe abwarten will. "Wegen des Feiertages kann sie sich aber erst morgen Nachmittag mit dem Fall befassen", so Mick Weinberger, die Sprecherin der Landeskliniken.

Möglich, dass es sich tatsächlichum Unfall handelt

In dieser Gruppe sind das Jugendamt, Ärzte, Kinderpsychologen und die Gerichtsmedizin vertreten. Diese bewerten die Lage und überlegen, welche Maßnahmen zum Schutz des Kindes getroffen werden sollen, sagte Weinberger. Bis die Gruppe eine Entscheidung gefällt hat, will die Kinderchirurgie nichts zu dem Fall sagen. "Es ist ja möglich, dass es sich tatsächlich um einen Unfall gehandelt hat, wie das die Eltern angegeben haben."

Mutter (26) und Vater (42) auf freiem Fuß

Die Mutter des Babys ist laut Loipold 26 Jahre, der Mann 42. Ob er der Vater des Mädchens ist, konnte der Polizei-Sprecher nicht mit Sicherheit sagen, "wir gehen aber davon aus". Die beiden befinden sich nach Angaben Voggenbergs auf freiem Fuß.

APA/red.

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