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Baby mit Schütteltrauma: Vater wurde freigesprochen

Heute Redaktion
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Mäderl erlitt mit vier Monaten ein Schütteltrauma.
Mäderl erlitt mit vier Monaten ein Schütteltrauma.
Bild: iStock

Prozess gegen einen 36-jährigen Staplerfahrer in Wr. Neustadt: Er hat laut Anklage das Baby seiner Ex schwer verletzt. Aber: er wurde im Zweifel freigesprochen.

Bereits nach wenigen Wochen Beziehung war ein 36-Jähriger bei einer 28-Jährigen eingezogen. Der Kindesvater saß gerade im Häfen, der Stiefpapa soll laut Anklage brutal zu Tochter (damals 4 Monate) und Sohn (7) gewesen sein.

Folter als Erziehung?

Laut Anklage soll er dem Baby ein Schütteltrauma zugefügt und den Schüler mit allzu drastischen Methoden "erzogen" haben - fesseln an einen Stuhl, auf Zehenspitzen im Eck stehen oder knien auf zusammengeklebten Kochlöffeln.

Schütteltrauma fix

Laut Gerichtsmediziner Wolfgang Denk sind die Verletzungen des Säuglings zweifelsfrei auf ein Schütteltrauma zurückzuführen. Dass einer von beiden (nämlich Mutter oder Ex-Freund) für die schweren Verletzungen der damals vier Monate alten Tochter verantwortlich gewesen sein muss, ist laut Sachverständigen fix. Den Siebenjährigen als Täter schließt der Experte aus: "Da ist mehr Körperkraft notwendig."

Relativ überraschend wurde der 36-Jährige am Donnerstagnachmittag vom Schöffensenat im Zweifel freigesprochen. "Wir können nicht feststellen, ob der Angeklagte es war", so die Richterin in der Urteilsbegründung. Das heißt: Der 36-Jährige arbeitet jetzt weiter als Staplerfahrer und Security, die Kinder sind bei der Mutter. Der Freispruch ist allerdings nicht rechtskräftig. (Lie)