Österreich

Baby schluckte Kokain vom Papa

Knapp am Tod vorbei: In Innsbruck fiel einem Mann ein Drogenpäckchen aus der Tasche. Sein kleiner Sohn schluckte das Pulver – und starb beinahe.

Heute Redaktion
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Die Eltern stehen vor Gericht.
Die Eltern stehen vor Gericht.
Bild: Fotolia

Der Notruf im Februar war dramatisch: "Hilfe, mein Sohn hat plötzlich schwere Krämpfe, ich weiß nicht, was ich machen soll", schrie eine Frau ins Telefon. Die Rettung kam sofort – und brachte den Buben blitzartig ins Spital. Der Zustand des zehn Monate alten Babys war lebensbedrohlich.

Ein Test bestätigte dann den bösen Verdacht: Im Blut wurde Kokain in bedrohlichen Mengen gefunden. Durch die Kunst der Ärzte überlebte der kleine Tiroler den gefährlichen Zwischenfall. Doch seine Eltern gerieten ins Visier der Justiz: Dienstag standen sie in Innsbruck wegen Vernachlässigung vor Gericht.

Geständnis bei Polizei

In Polizeiverhören hatte der Vater nach längerem Leugnen schließlich gestanden, ein Briefchen mit einem halben Gramm Drogen mit nach Hause gebracht zu haben. Dort muss ihm das Päckchen aus der Hosen gefallen sein – und sein Sohn fand es am Boden und schluckte das Pulver.

Beim Prozess schilderte die Mutter, wie sich die Droge auf ihr Kind auswirkte: "Er wurde plötzlich hyperaktiv. Er hat mit den Füßen ausgetreten. Das war nicht normal. So habe ich ihn noch nie gesehen." Der Vater schwor, seine Frau habe nicht gewusst, dass er Kokain konsumiere: "Sie weiß nicht einmal, wie das aussieht."

Das Verfahren wurde schließlich für weitere Beweisanträge vertagt. Im Fall einer Verurteilung drohen den Eltern drei Jahre Haft. Der Bub ist inzwischen bei einer Pflegefamilie untergebracht worden.

(mah)