Österreich

Baby stirbt nach Kunstfehler im Spital

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Am 22. Juli wurde die hochschwangere Marjana S. mit starken Schmerzen und massiven Blutungen ins Kaiser-Franz-Josefs- Spital gebracht. Fünf Stunden später war ihr Baby tot. Der Vater klagt an: "Hätten die Ärzte früher reagiert, würde unser Kind leben."

Am 22. Juli wurde die hochschwangere Marjana S. mit starken Schmerzen und massiven Blutungen ins Kaiser-Franz-Josefs- Spital gebracht. Fünf Stunden später war ihr Baby tot. Der Vater klagt an: "Hätten die Ärzte früher reagiert, würde unser Kind leben."

Die zweifache Mutter Marjana S. (25) wusste, dass diese Schmerzen keine Wehen waren, als sie hochschwanger am 22. Juli ins Kaiser-Franz-Josef-Spital (KFJ) fuhr. Fünf Stunden nach ihrer Ankunft war das Baby tot und ihre Gebärmutter entnommen. Ehemann Dejan J. (32) klagt an: "Unser Kind ist nur tot, weil niemand reagiert hat." Stundenlang sei Marjana in einer Blutlache gelegen. Man hätte sie sogar allein duschen geschickt. Als die junge Frau schließlich kollabierte, kam dann endlich die Assistenzärztin und schloss ein Gerät an, um die Herztöne des Babys zu prüfen. Nichts!

Anstatt sofort den Oberarzt zu alarmieren, wiederholte die Medizinerin die Untersuchung mit einem anderen Gerät. Wieder nichts! Endlich rief sie den Oberarzt zu Hilfe. Als der die Schwangere sah, wurde er kreidebleich. Sofort veranlasste er eine Not-OP. Marjanas Leben wurde knapp gerettet. Doch ihren Sohn Stefan – 3,5 kg und 58 cm groß – konnte sie nur noch tot in die Arme schließen. Die Plazenta hatte sich gelöst, das Baby war erstickt. Die junge Frau kann nie wieder Kinder bekommen.

Unvorstellbar: Zu all dem Schmerz wurde Marjana nach der OP noch in ein Zimmer mit frischgebackenen Mamas gelegt! Das KFJ gesteht: "Es wurden Fehler gemacht, der Fall wird untersucht. Wenn eine Schuld besteht, schließen wir dienstrechtliche Konsequenzen nicht aus. Wir sind zutiefst betroffen." Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Derzeit sind noch alle Beteiligten im Dienst.

Anna Thalhammer