Österreich

Baby tot: Angeklagter mit Schutzmaske vor Richter

Heute Redaktion
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Der Beschuldigte soll seine kleine Tochter zu Tode geschüttelt haben.
Der Beschuldigte soll seine kleine Tochter zu Tode geschüttelt haben.
Bild: W.M.

Abscheulicher Vorwurf gegen einen Pakistani (36). Er soll in Linz seine zwei Monate alte Tochter zu Tode geschüttelt haben. Im Gericht erschien er mit Maske – als Schutz vor dem Corona-Virus.

Wenige Minuten vor 9.30 Uhr wurde der beschuldigte Saled I. (36) in den Gerichtssaal im ersten Stock begleitet. Auffallend: Der schmächtige Mann aus Pakistan trug eine Mundschutz-Maske.

Jedoch nicht, weil er am Corona-Virus erkrankt ist. Der Schutz soll verhindern, dass die Krankheit in die Linzer Justizanstalt eingeschleppt wird.

Auf den Beginn der Verhandlung muss der Beschuldigte sowie die rund 15 anwesenden Zuseher aber eine halbe Stunde warten. Der Grund: der Dolmetscher hatte sich verspätet.

Um 10 Uhr begann die Staatsanwältin mit dem Verlesen der Anklageschrift. Nach den nur knapp vier Minuten lief es den Zuhörern kalt den Rücken hinunter.

Zwei Kinder in Pakistan

Denn der 36-jährige Vater (seine sechs und achtjährigen Töchter leben in Pakistan) soll seine damals erst neun Wochen alte dritte Tochter zu Tode geschüttelt haben. Auch seine Lebensgefährtin habe er mehrmals geschlagen.

Konkret wird ihm vorgeworfen, sein kleines Mädchen Alessia massiv geschüttelt und wiederholt in die Luft sowie zu ihrer Mutter geworfen zu haben. Zudem hat er sie laut Anklage auch noch abwechselnd kalt und warm abgeduscht. Und das alles nur, weil sie laut geschrien hat.

Am 4. Oktober 2016 streckte das Mädchen ihre Arme und Beine unnatürlich von sich, wies auch noch einen starren Blick auf.

Die Eltern, der Beschuldigte und die Mutter des Kindes, waren zu diesem Zeitpunkt etwas länger als ein Jahr ein Paar, alarmierten noch den Notarzt.

Baby erlag schweren Hirnschäden

Dieser konnte das Baby zunächst noch stabilisieren. Doch am 27. Oktober starb das Mädchen aufgrund einer schweren Hirnschädigung. Laut einem Sachverständigen wurden im Gehirn des Opfers Reste älterer Blutungen entdeckt.

Auch die Lebensumstände des Paares waren alles andere als kindergerecht. So soll die Familie in einer kleinen Wohnung ohne Einrichtung gelebt haben. Lediglich eine Couch und ein Einkaufswagen befanden sich laut Staatsanwaltschaft darin.

Nur wenige Tage nach der Todesnachricht ist der Beschuldigte aus Österreich geflohen und konnte erst am 19. November in Triest in Italien festgenommen und überstellt werden.

Vor Gericht bekannte sich der Pakistani nicht schuldig. Er habe sich um sein Kind gut gekümmert, gab er an.

Dem bislang unbescholtenen Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft wegen des Verbrechens des Quälens oder Vernachlässigens unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen.

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