Jüngster Dealer war 15

"Babyface"-Gangster lieferten Drogen mit BMW

Großer Fang: Die Polizei nahm 20 Drogendealer fest. Die Händler waren zwischen 15 und 24 Jahre alt. Der Warenwert beträgt fast 2 Millionen Euro.
Oberösterreich Heute
23.08.2024, 13:09
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Eine Personenkontrolle am Linzer Hauptbahnhof ließ das Kartenhaus letztendlich einstürzen. Durch eine Drogen-Kundin (17) erfuhr die Polizei von einem Dealer und wurde durch diesen wiederum auf drei weitere Täter aufmerksam.

Bei Ermittlungen entdeckten die Beamten das Konstrukt der Drogenbande in der oberösterreichischen Landeshauptstadt. Es soll ein regelrechter interner Machtkampf um die besten Verkaufsgebiete geherrscht haben.

Dann kam alles ins Rollen: Ein 15-Jähriger wurde überfallen, dieser flüchtete zu seiner Mutter. Sie wählte den Notruf, woraufhin die vier Angreifer gefasst wurden. Einer von ihnen (16) hatte zwei Messer und einen Schlagring bei sich.

"Die Verkaufsgegenden waren abseits der bekannten Hotspots, nämlich im Kaplanhof- und Rathausviertel, wo die Täter ihre Wohnsitze hatten", berichtet Barbara Krenn, stellvertretende Leiterin des Kriminalreferats der Linzer Polizei.

Die Verdächtigen erzählten den Einsatzkräften schließlich, wo die Drogen versteckt wurden, nannten sogar Namen der Hintermänner. Die Polizei konnte fünf Kilogramm Cannabis sowie "qualitativ hochwertiges" Kokain sicherstellen. Außerdem beschlagnahmten sie 30.000 Euro Drogengeld und einen 5er-BMW, in dem die Ware transportiert wurde.

Die Dealer verkauften in Summe 186 Kilo Drogen im Wert von 1,7 Millionen Euro. Da es sich bei den Tätern um Menschen zwischen 15 und 24 Jahren handelt, nannte sich die Ermittlergruppe "Babyface". 21 Personen wurden wegen des Verdachts des Suchtgifthandels angezeigt.

"Hierarchisch und arbeitsteilig aufgebaut"

Laut Krenn war die Gruppe "hierarchisch und arbeitsteilig aufgebaut": Beim Anführer der Bande soll es sich um einen 21-Jährigen aus Afrika handeln. Der Drogenring bestand außerdem aus einem Portugiesen, Afghanen und Türken, manche hatten österreichische Pässe. Die Strategie der Dealer: Ihre Drogen holten sie in Koffern ab, die sich in Zügen aus Deutschland befanden, und lieferten sie in Linzer Wohnungen ab. Dort packten sie die Suchtmittel zum Verkauf ab.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.08.2024, 17:39, 23.08.2024, 13:14
Jetzt E-Paper lesen