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"Bachelorette"-Treffen wird zur illegalen Massenparty

Mehrere "Bachelor" und "Bachelorette"-Kandidaten feierten in der Nacht auf Donnerstag mit über 100 Leuten eine Party. Die Polizei musste den Platz um 3 Uhr räumen. Laut einem Augenzeugen kam es zu einer Massenschlägerei.

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"Bachelorette"-Treffen wird zur illegalen Massenparty: Die Polizei musste mehrmals ausrücken.
"Bachelorette"-Treffen wird zur illegalen Massenparty: Die Polizei musste mehrmals ausrücken.
Leserreporter

Geplant war am Mittwochabend eine kleine Outdoor-Grillparty mit etwa 25 Kandidaten und Kandidatinnen aktueller und früherer "Bachelor" und "Bachelorette"-Staffeln: "Weil von vielen aber noch Kollegen dazu kamen, ist die Party etwas eskaliert, am Schluss waren wohl etwa 100 Leute an der Party im Hürstwald in Zürich Affoltern", erzählt Ex-Kandidatin Mia Madisson (23).

Ein Video der Party zeigt: Die Feiernden tanzen nahe beieinander, an die Hygiene- und Abstandsvorschriften wegen Corona hält sich niemand. Auch der 23-jährige Jason, Kandidat der aktuellen "Bachelorette"-Staffel, war da: "Es waren nicht so viele Leute geplant. Das Social Distancing kam gestern definitiv etwas zu kurz", räumt er ein.

Das entging auch der Polizei nicht: Sie bestätigt einen Einsatz gegen 00:30 Uhr, bei der sie eine Menschenansammlung aufgelöst habe. "Als die Polizei kam, sind wir weggerannt", sagt Madisson. Vereinzelt hätten sich die Partygänger später noch einmal auf einem Parkplatz getroffen. "Auch da schritt die Polizei wieder ein und löste die Versammlung auf", sagt die Ex-Kandidatin.

"Viele Bachelor-Kandidaten waren anwesend"

Die Party war damit aber noch nicht vorbei: Denn laut K. L., der selber bei der Party war, zogen die Kandidaten samt Anhang später zur Aussichtsplattform Waid am Hönggerberg. "Über einen Gruppenchat haben wir erfahren, dass die Party dort weitergeht. Erst waren nur wenige Leute da, doch innerhalb von einer halben Stunde feierten wieder mindestens 150 Leute zusammen." Auch von den "Bachelor"-Kandidaten seien "wirklich alle wieder da gewesen", sagt L.

"Polizei kam mit Hunden und setzte Gummischrot ein"

Auch hier muss die Polizei anrücken: "Sie kamen mit mehreren Kastenwagen und Hunden und gaben uns fünf Minuten Zeit, um den Platz zu räumen", erzählt L. Das habe den mehrheitlich jungen Partygängern nicht gepasst, "viele haben sich extrem gewehrt. Es kam zu einer Schlägerei, in die sicher 50 Personen involviert waren, die Polizei setzte Gummischrot ein und kesselte eine Gruppe von Jugendlichen ein." L. habe das Ganze aus geringer Distanz beobachtet. Jemand habe eine Flasche auf ein Polizeiauto geworfen.

Die Stadtpolizei Zürich bestätigt den Einsatz, gibt aber kaum Details preis: "Wir waren kurz vor 3 Uhr mit mehreren Patrouillen vor Ort", heißt es auf Anfrage. Der Platz habe geräumt werden müssen und die Polizei habe mehrere Personen kontrolliert und eine für weitere Abklärungen mit auf die Wache genommen. Angaben über Verhaftungen, die Schlägerei oder den Flaschenwurf konnte die Stadtpolizei keine machen.

"Eine große Party war vermutlich nicht die beste Idee"

Am Tag danach weiß L. nicht genau, was er von der ganzen Angelegenheit halten soll: "Die Polizei hat Leute eingekesselt und herumgeschubst. Sie hatten dafür aber sicher einen Grund, in der Schweiz macht die Polizei so etwas nicht ohne Grund." Er sieht ein, dass eine große Party derzeit "vermutlich nicht die beste Idee" war: "Viele Jugendliche halten das Coronavirus aber für eine Verschwörung, sie glauben, dass es nicht gefährlicher als eine Grippe und die Massnahmen übertrieben sind."

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