Ukraine

Bachmut unter Dauerbeschuss – Bürger sollen flüchten

Die seit Wochen umkämpfte und fast völlig zerstörte ukrainische Stadt Bachmut im Donezk steht mittlerweile unter russischem Dauerfeuer.

Dramatische Lage in Bachmut – Ukraine ruft Zivilisten zur Flucht auf.
Dramatische Lage in Bachmut – Ukraine ruft Zivilisten zur Flucht auf.
via REUTERS

Die Regierung in Kiew hat angesichts der schweren Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Bachmut alle dort noch ausharrenden Zivilisten zur Flucht aufgerufen. "Wenn Sie zurechnungsfähige, gesetzestreue und patriotische Bürger sind, sollten Sie sofort die Stadt verlassen", appellierte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschukin am Freitag an die vermutlich nur noch wenige Tausend Verbliebenen.

Die russische Armee und Söldner der Wagner-Miliz rennen seit Monaten unter schweren Verlusten gegen die ukrainischen Verteidiger der fast völlig zerstörten Stadt an. Die Stadt mit einst 70.000 Einwohnern im Gebiet Donezk steht praktisch unter Dauerbeschuss der Russen. Erst am Donnerstag waren dabei nach Angaben der Regierung wieder fünf Zivilisten getötet und neun verletzt worden.

Rund 6.000 Zivilisten in der Stadt

Nach Wereschtschuks Angaben sind noch gut 6.000 Zivilisten in der Stadt. Immer wieder wird spekuliert, ein geordneter Rückzug der Ukrainer könne bevorstehen. Viele ältere Menschen harren aber in Bachmut aus, weil ihre Unterkunft ihr einziger Besitz ist und sie ihren Geburtsort nicht verlassen wollen. Manche sympathisieren auch mit Russland.

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    Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf <a data-li-document-ref="100279119" href="https://www.heute.at/g/-100279119">Sergei Surowikin</a>.
    Waleri Gerassimow ist der neue Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Damit folgt er nach nur drei Monaten auf Sergei Surowikin.
    via REUTERS

    Die Streitkräfte des russischen Verteidigungsministeriums und der privaten Militärfirmen haben seit Beginn der Invasion in der Ukraine wahrscheinlich 175.000 bis 200.000 Opfer zu beklagen. Darunter sollen etwa 40.000 bis 60.000 Tote sein, wie das britische Verteidigungsministerium auf Twitter schreibt. Die Zahl der russischen Verluste sei demnach seit September 2022, als die "Teilmobilisierung" erfolgte, erheblich gestiegen.