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Bachs Fans rätseln über Todesursache

Heute Redaktion
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Der überraschende Tod des deutschen Komikers Dirk Bach schockiert Fans, Kollegen und die Fernseh-Branche. Der vor allem als Dschungelcamp-Moderator bekannte Entertainer wurde am Montag, fünf Tage vor der geplanten Premiere des Stücks "Der kleine König Dezember" im Berliner Schlosspark-Theater mit ihm in der Hauptrolle, leblos aufgefunden.

schockiert Fans, Kollegen und die Fernseh-Branche. Der vor allem als Dschungelcamp-Moderator bekannte Entertainer wurde am Montag, fünf Tage vor der geplanten Premiere des Stücks "Der kleine König Dezember" im Berliner Schlosspark-Theater mit ihm in der Hauptrolle, leblos aufgefunden.

Die Todesursache des 51-Jährigen in einem Hotel-Appartement in Berlin-Lichterfelde blieb zunächst unklar - ebenso, wo und wann der gebürtige Kölner bestattet wird. Bach soll um 16.07 Uhr in dem Appartement zusammengebrochen sein - die vier Minuten später eintreffenden Sanitäter konnten ihn nicht mehr retten.

Erste Ermittlungen ergaben: Der Entertainer starb nicht durch Fremdverschulden. Doch warum hörte sein Herz auf zu schlagen? Es fanden sich vorerst keine Hinweise auf Alkohol- oder Drogen-Missbrauch, schreibt die "Bild"-Zeitung. Trotzdem: Obwohl der Entertainer nach Außen hin fit schien, war sein deutliches Übergewicht (1.68 Meter und mindestens 110 Kilo) nicht zu übersehen. Sein Herz litt, Bach hatte mit Bluthochdruck zu kämpfen. Bereits 2007 war der "Kugelblitz des deutschen TV" erstmals ernsthaft erkrankt und sagte damals alle Termine ab. Bach musste seitdem Medikamente nehmen.

Eine Obduktion ist angeordnet, das Todesermittlungsverfahren eingeleitet.



Regissseur fand ihn

„Am Nachmittag sollte die erste Probe auf der großen Bühne stattfinden. Vorher hatte Dirk noch einen Pressetermin ausgemacht. Wir wunderten uns, als er den nicht wahrnahm und er auch nicht zur Probe um 16 Uhr kam“, sagte Harald Lachnit, Sprecher des Schlosspark-Theaters, der „B.Z.“ Nachdem Bach auch telefonisch nicht zu erreichen war, machte sich Regisseur Lorenz Christian Köhler Sorgen um seinen Schauspieler, fuhr zu dem nur wenige Minuten entfernten Apartment-Haus. Dort verschaffte er sich mithilfe einer Hotelangestellten Zugang zum Zimmer und fand Bach leblos vor.



Am Dienstagabend soll des Entertainers auch beim Deutschen Fernsehpreis in Köln gedacht werden. Die Form der Ehrung blieb zunächst unklar.
Viele Fans

Millionen mochten den schwergewichtigen, offen schwulen TV-Star wegen seiner schrillen Outfits und bissigen Kommentare in der RTL-Dschungelshow "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", die er seit 2004 sechsmal mit Sonja Zietlow moderiert hatte. Bach, der nie eine Schauspielschule besucht, sondern sich in der freien Kleinkunst-Szene hochgearbeitet hatte, drehte auch Filme, Comedy-Formate, nahm Hörbücher auf, synchronisierte Filme und stand immer wieder auf Theater- und Musical-Bühnen.

"Weiß nicht, was ich sagen soll"

Im Fernsehen hatte der Kölner, der eng mit Hella von Sinnen befreundet war, Erfolg mit den Sitcoms "Lukas", "Der kleine Mönch" oder dem RTL-Format "Dirk-Bach-Show". Als Zauberer Pepe begeisterte er von 2000 bis 2007 im Kinderklassiker "Sesamstraße". Kollegen und Freunde reagierten schockiert auf Bachs Tod.

Der Regisseur Walter Bockmayer, der Bach einst entdeckt und gefördert hatte, sagte am Montagabend im ZDF: "Ich weiß selber gar nicht was ich im Moment sagen soll. Ich weiß nur, dass ein guter Freund fehlt und vor allen Dingen ein absoluter Profi. Dirk war ein Super-Profi." Vom Schlosspark-Theater, dessen Intendant Dieter Hallervorden ist, hieß es: "Wir haben Dirk Bach als lebenslustigen und sehr liebenswerten Kollegen kennengelernt, um so mehr schmerzt der Verlust."

"Wir werden dich sehr vermissen"

Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth verlinkte bei Facebook ein Foto des Stars und schrieb: "In tiefer Traurigkeit und schöner Erinnerung an einen guten Freund." Der TV-Kritiker Oliver Kalkofe schrieb bei Facebook: "Noch vor ein paar Wochen saß ich mit ihm zusammen beim Wer wird Millionär - Special... und ich kann nur bestätigen, was im Grunde alle über ihn sagen werden: er war einer der freundlichsten, herzlichsten und einfach nettesten Menschen in dieser Branche. R.I.P., lieber Dicki... wir werden dich sehr vermissen!"

Für RTL äußerte sich Markus Küttner, der Chef für Comedy-Formate: "Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos." Ob es 2013 wieder ein Dschungelcamp geben wird, blieb zunächst völlig unklar. In seinem Theaterstück, das Bach gerade probte, lautet ein Satz: "Und wer tot ist, wird ein Stern."