Politik

Bad Gastein: Wirbel um Jihadisten-Video

Heute Redaktion
Teilen

Der Verfassungsschutz prüft derzeit ein YouTube-Video, in dem angeblich ein Jihadist zum Vormarsch in die Alpen aufruft. Teil der Stadt Bad Gastein in Salzburg sind zu sehen. Der Verfassungsschutz hat das Video nach einer ersten Analyse für "harmlos" befunden. In der vergangenen Woche wurden mehrere mutmaßliche Jihadisten aus Tschetschenien an der österreichischen Gerenzen gestoppt. Außerdem bilden Wiener und Steirer offenbar ein Jihadisten-Team in Syrien.

.

Das vermutlich mit einem Handy gefilmte Video wurde am 28. Juli auf YouTube gestellt und dem Privatsender "Puls 4" zugespielt. Das Video ist verwackelt und von schlechter Qualität, Personen sind darauf nicht zu sehen. Erkennbar sind jedoch einzelne Gebäude und eine Kirche des Tourismusortes. Das Bildmaterial wurde mit einem Text in arabischer Sprache unterlegt. Laut "Puls 4" ruft darin ein Jihadist zum Vormarsch in die Alpen auf.

"Wir warten auf die Worte unseres Anführers, in der Hoffnung, dass er in diesen Ort kommt und hier die Fahne der Bestrafung hisst", heißt es in dem Video laut TV-Sender - offenbar in saudi-arabischem Dialekt.

"Aneinanderreihung von religiösen Floskeln"

Der Verfassungsschutz hat das Video unter die Lupe genommen und den Text übersetzt. Einer ersten Analyse zufolge sei keine Bedrohung des Ortes Bad Gastein und Österreichs ableitbar, erklärte Alexander Marakovits, Sprecher des Innenministeriums, am Freitagnachmittag. In dem gesprochenen Text sei keine Bedrohung hörbar, sagte Marakovits. Es handle sich um eine "Aneinanderreihung von religiösen Floskeln". Nach derzeitigem Ermittlungsstand sei das Video als harmlos einzustufen.

Zudem sei nicht gesichert, dass der Sprecher des Videos tatsächlich in Bad Gastein war, erläuterte Marakovits. Die Aufnahme von Bad Gastein könnte laut der ersten Analyse zuvor schon längere Zeit im Internet kursiert sein. Möglich sei, dass die Aufnahme dann heruntergeladen, mit dem Text in arabischer Sprache besprochen und auf Youtube gestellt wurde.

Bürgermeister lässt sich nicht "narrisch" machen

Ortschef Gerhard Steinbauer (ÖVP) lässt sich vom Video nicht aus der Ruhe bringen. Er werde sich von dem Video sicher nicht "narrisch" machen lassen, sagte er am Freitag. "Da hat irgendwer irgendwas von irgendwem übersetzt. Wenn eine konkrete Übersetzung vorliegt und - das sage ich jetzt dezidiert im Konjunktiv - den Ort Bad Gastein nennen würde, wäre das vielleicht Grund zur Sorge."

;