Österreich
Badener (44) hilft blinden Menschen in Äthiopien
Der Niederösterreicher Markus Hammer ist im Einsatz für blinde und anders behinderte Menschen in Äthiopien. Er ist mit berührenden Schicksalen konfrontiert.
Seit mehr als einem Jahr arbeitet der aus Baden stammende 44-jährige Niederösterreicher Markus Hammer für die österreichische Hilfsorganisation Licht für die Welt. Er setzt sich für die Heilung blinder Menschen und die Inklusion von Menschen mit Behinderung in den Armutsgebieten unserer Erde ein. Anfang November ist Hammer von einem Projekteinsatz in Äthiopien zurückgekehrt.
„Fast die Hälfte der 36 Millionen blinden Menschen dieser Erde könnte geheilt werden", weiß Hammer, der seit November 2016 für Licht für die Welt im Einsatz ist. In Entwicklungsländern ist Grauer Star die häufigste Ursache für Blindheit. Dabei kostet die Augenlicht rettende Operation am Grauen Star nur etwa 30 Euro und ist in 15 Minuten durchführbar. Leider fehlt es oft an finanziellen Mitteln, ausgebildeten Ärzten, Spitälern und Medikamenten.
„Licht für die Welt ermöglicht mit den Spenden aus Österreich einerseits Operationen, sorgt aber auch für den Aufbau von Spitälern und die Ausbildung von Ärzten, um nachhaltige Hilfe sicherstellen zu können", so der Badener.
Licht für die Welt ist eine internationale Fachorganisation für inklusive Entwicklung: "Unser Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, die allen offensteht und niemanden zurücklässt. Wir setzen uns für barrierefreie augenmedizinische Versorgung ein und unterstützen inklusive Bildung und Rahmenbedingungen für ein selbst bestimmtes Leben, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können. Licht für die Welt ist als unabhängiger, gemeinnütziger Verein organisiert und unterhält Länderbüros in Äthiopien, Burkina Faso und Mosambik. Mit unseren Programmen stärken wir die Rechte von Menschen mit Behinderungen, ermöglichen ihnen ein selbst bestimmtes Leben und helfen ihnen aus der Armutsfalle." Im Jahr 2016 konnten mehr als 52.000 Operationen am Grauen Star sowie 54.000 andere Augenoperationen finanziert werden.
Spendenkonto: Licht für die Welt. IBAN: AT92 2011 1000 0256 6001 BIC: GIBAATWWXXX
Geräte nicht am neuesten Stand
In der Klinik in Butajira konnte er die Erfolge der Arbeit von Licht für die Welt live miterleben. Er wurde Zeuge einer Operation am Grauen Star und besichtigte die medizinischen Geräte im Einsatz. Dabei wurde ihm auch bewusst, dass einige Geräte nicht dem letzten Stand entsprechen und es neue und modernere braucht, um die bestmögliche Hilfe gewährleisten. Doch dafür braucht es finanzielle Mittel. „Meine Aufgabe ist es, das sicherzustellen. Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen uns mit ihren Spenden in unserer Arbeit unterstützen", so Hammer.
In Hawassa besuchte er diesmal eine Schule, in der die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung Stück um Stück verwirklicht wird. Mit dabei war hier auch Helen Nassey aus Oberwaltersdorf, die für die internationale PR bei Licht für die Welt zuständig ist.
Berührendes Erlebnis in Hawassa
Das berührendste Erlebnis war für Hammer und Nassey der Besuch bei einer Familie in deren Zuhause in Hawassa. Die fünfjährige Hannah, die eine geistige und körperliche Behinderung hat, wird seit zwei Jahren von einer Physiotherapeutin mit Rehabilitation betreut. Die Kleine hat einen Zwillingsbruder, der eine Fußbehinderung hatte, aber nach einer Operation geheilt wurde. Hannah konnte durch Medikamente fast ihre ganze Bewegungsfreiheit wieder zurückbekommen.
17.000 Niederösterreicher haben mitgeholfen
Im vergangenen Jahr spendeten mehr als 17.000 Niederösterreicher insgesamt mehr als 1,6 Millionen Euro an Licht für die Welt. „Ich bin begeistert von dem Engagement meiner Landsleute. Mehr als 53.000 Operationen am Grauen Star könnten so allein 2016 mit Spendengeldern aus Niederösterreich ermöglicht werden", freuen sich die Niederösterreicher Markus Hammer und Helen Nassey.
(wes)