Kärnten

Bäuerin fängt ausgebüchsten Steinadler mit Wanne ein

Eine Bäuerin aus Kärnten beobachtete, wie ein Steinadler eines ihrer Haushühner riss. Kurzerhand sperrte sie das Tier mit Hilfe einer Wanne ein.

Leo Stempfl
Teilen
Ein Steinadler-Symbolbild
Ein Steinadler-Symbolbild
iStock

Die Polizei wurde am Donnerstag zu einem Vorfall an das Alpengasthaus Himmelbauer in Obervellach gerufen, der so bestimmt nicht alle Tage vorkommt. Eine Bäuerin gab an, ein Steinadler habe eines ihrer Haushühner gerissen. Daraufhin habe sie diesen kurzerhand eingefangen und eingesperrt.

Jagdaufseher Herbert Rud erklärte gegenüber dem ORF Kärnten, die Wirtin habe beobachtet, wie der Adler eine Henne riss. Daraufhin habe sie mit Unterstützung ihrer drei Kinder eine Wanne über das Tier gestülpt. Anschließend zogen sie das Tier in den leeren Hühnerstall und sperrten es dort ein. Das verängstigte Tier attackierte jeden, der versuchte, sich dem Käfig zu nähern.

Ausgebüchst und gejagt

Da der Adler mit Lederbänden, Glocke und Metallring markiert war, war schnell klar, dass es sich um ein gezähmtes Exemplar handelte. Zwei über dem Käfig kreisende Adler deuteten wiederum darauf hin, dass diese das gefangene Exemplar zuvor gejagt hatten.

Adlerexperte Franz Schüttelkopf von der Adlerarena Landskron konnte durch die Marke am Adler schnell den Besitzer ausfindig machen. Es handelte sich um einen Slowaken, der mit seinem Tier in Rauris (Salzburg) unterwegs war. Dort sei das Tier ausgebüchst, in das Territorium fremder Artgenossen eingedrungen und anschließend von diesen gejagt worden sein. Diese trieben ihn bis in eine Höhe von 1.280 Metern zu eben jenem Alpengasthof.

Der stark ausgehungerte Adler wurde mit der erbeuteten Henne und Wasser gefüttert, Der Besitzer, der für den Adler eine Genehmigung besitzt, holte ihn zwei Stunden später ab.