Wirtschaft

Bahnfahrer ärgern sich über Handyempfang und Klos

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: ÖBB

Bahnfahren in Österreich wird besser, ist aber noch nicht gut genug. Das hat der heurige Bahntest des Verkehrsclubs Österreich ergeben. Gute Noten gab es für das Personal, Ärger unter anderem über mangelnde Informationen bei Verspätungen, die Klos sowie schlechten Handy- und Internet-Empfang. Bahnfahrer wünschen sich außerdem einen österreichweiten Taktfahrplan mit häufigeren Verbindungen.

Österreichweit wurden knapp 14.000 Fahrgäste von sechs Bahnunternehmen (Außerfernbahn, CAT, Mariazellerbahn, ÖBB, Westbahn, Zillertalbahn) befragt. Neben häufigeren und schnelleren Verbindungen wird auch ein Ticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich gewünscht. "Das Fahrkarten-System ist zu modernisieren. Fahrkarten sollten so einfach wie möglich erhältlich sein. Die Zukunft liegt sicher in multimodalen Mobilitätskarten, die neben dem gesamten Öffentlichen Verkehr in Österreich auch Carsharing und Leihräder inkludieren", betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Auto zu teuer

Die Bereitschaft, häufiger mit der Bahn zu fahren, ist groß. Jeder dritte Fahrgast fährt schon häufiger Bahn als im Jahr davor. Beim Bahntest sagten zudem 47 Prozent der Fahrgäste, dass sie heute zumindest einzelne Strecken mit der Bahn fahren, für die sie früher das Auto benutzt haben. Als häufigste Motive für den Umstieg werden die kürzere Fahrzeit und ein verbessertes Angebot der Bahn sowie die Kosten für das Auto genannt. Auch preisliche Sonderangebote sowie der Wechsel von Arbeitsplatz oder Wohnort motivieren zum Umstieg.

Klos, Handyempfang, Verspätungen

Die besten Noten vergaben Kunden an das Zugpersonal bzw. das Personal vom Bordservice. Auch mit der Anzahl der Sitzplätze und der Sauberkeit der Züge waren sie zufrieden. Verbesserungsbedarf wird unter anderem beim WC in den Zügen, beim Empfang für Handy und sowie bei der Information über Verspätungen gesehen.

Fahrräder in Zügen als Problem

Gespalten sind die Fahrgäste beim Thema Fahrradmitnahme: Rund vier von zehn Fahrgästen ist die Mitnahmemöglichkeit des Fahrrads wichtig, für ebenso viele nicht wichtig. Die Möglichkeit zur Mitnahme wird schlecht bewertet: Nur Note 3,0 für die Mitnahme in Nahverkehrszügen und überhaupt nur 3,4 für die (mangelnde) Mitnahmemöglichkeit in Fernreisezügen.

Pünktlicher, aber seltener

Weitere Ergebnisse des VCÖ-Bahntest: Sechs von zehn sahen eine verbesserte Gesamtreisezeit, 58 Prozent sagten, die Bahnen sind geworden, und 56 Prozent erlebten eine verbesserte Qualität bei den eingesetzten Waggons. Allerdings gaben 13 Prozent der Fahrgäste an, dass es eine Verschlechterung bei der Häufigkeit von Zugverbindungen gebe.

Wichtige Maßnahmen für Fahrgäste:

1. Gute Anschlüsse an andere Bahnen bzw. Bus: 74 Prozent

2. Taktfahrplan mit regelmäßigen Verbindungen: 73 Prozent

3. Häufigere Zugverbindungen: 67  Prozent

4. Pünktlichere Zugverbindungen: 67 Prozent

5. Eine Fahrkarte, die für alle Öffis gilt: 66 Prozent

6. Zugverbindungen auch am späten Abend: 64 Prozent

7. Kurze Wartezeiten beim Umsteigen: 64 Prozent

8. Schnellere Zugverbindungen: 64 Prozent

9. Einfacher Ticketkauf: 62 Prozent

10. Guter Empfang bei Mobiltelefonen, mobiles Internet: 47 Prozent

11. Barrierefreie Einstiege bei Waggons: 45 Prozent

12. Moderne, komfortable Waggons: 40 Prozent

13. Steckdose am Sitzplatz: 39 Prozent

14. Bessere Informationen: 35 Prozent

15. Begleitpersonal Zug: 26 Prozent

16. Fahrradboxen am Bahnhof: 22 Prozent

17. Carsharing / Mietwagen am Bahnhof: 14 Prozent