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Bakterien-Alarm – an diesen Adria-Stränden droht Gefahr

Ausgerechnet zur Hochsaison wurde an mehr als zwei Dutzend Adria-Stränden – auch im beliebten Rimini – ein Badeverbot ausgesprochen.

An vielen Stränden Italiens wurde ein Badeverbot ausgerufen.
An vielen Stränden Italiens wurde ein Badeverbot ausgerufen.
REUTERS

Eine außergewöhnlich hohe Belastung mit Fäkal-Bakterien lassen die italienischen Behörden nun die Reißleine ziehen. An zahlreichen Stränden musste ein vorsorgliches Badeverbote verhängt werden.

Dieser scharfen Maßnahme war eine Untersuchung der regionalen Umweltagentur Arpae vorausgegangen, die Werte der Escherichia-coli-Bakterien (siehe Infobox unten) an verschiedenen Stellen im Adria-Wasser geprüft hatte. In 28 der 98 untersuchten Orten wurden dabei die zulässigen Grenzwerte überschritten!

Ein großer Schock für die Küstenregion der Emilia-Romagna, denn unter den insgesamt mehr als zwei Dutzend betroffenen Orten befindet sich auch der gut besuchte Badeort Rimini.

Escherichia coli ("Kolibakterium") – was es ist und was es bewirkt
Escherichia coli ist ein gramnegatives Bakterium, von dem es verschiedene Stämme gibt. Einige davon leben natürlicherweise im Darm gesunder Menschen. Andere E. coli-Stämme können dagegen Infektionen auslösen, etwa im Verdauungs- oder Harntrakt.
Laut Gesundheitsministerium beginne die Erkrankung in der Regel mit wässrigen Durchfällen, die im Verlauf der Erkrankung zunehmend wässrig-blutig werden. Begleitsymptome sind Übelkeit, zunehmende Bauchschmerzen, selten Fieber und Erbrechen. Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen erkranken erfahrungsgemäß häufiger schwer.

Suche nach der Ursache

Woher die enorm hohe Bakterien-Belastung kommt, ist bislang aber ein Rätsel. Wie die "Kronen Zeitung" hervorhebt, treten derart hohe Werte für gewöhnlich nur innerhalb von 24 Stunden nach starken Regenfällen auf, wenn die Überlaufrohre Abwasser ins Meer entlassen. Da Italien aber wie viele Länder zuletzt mit massiver Trockenheit zu kämpfen hatte, kommt diese Erklärung aktuell nicht in Frage.

Die Experten mutmaßen nun, dass eine "Kombination außergewöhnlicher Wetterbedingungen" die Zusammensetzung des Meerwassers verändert und so für die außergewöhnlich hohe Bakterienbelastung gesorgt haben könnte. Die anhaltende Hitze und Trockenheit hatte zuletzt auch die Wassertemperatur entlang der Küste steigen lassen.

Hier gilt nun Badeverbot

► Strand von Goro
► Bellaria (Rio Pircio)
► Torre Pedrera (Cavallaccio)
► Viserba (La Sortie, Spina-Sacramora)
► Rivabella (Turchetta)
► Rimini (Marecchia-Mündung, Ausa)
► Bellariva (Colonnella)
► Marebello (Marco-Polo-Institut)
► Miramare (Roncasso, Rio asse nord)
► Riccione (Marano-Mündung, Fogliano Marina, Kanalhafen, Burgo-Kolonie)
► Misano Adriatico (Rio Aberello, rio Agina)
► Cattolica (Ventena-Strom)
► Cervia (Pinarella)
► Bellaria (Mündung der Vena 2, Mündung des Uso, Pedrera grande)
► Torre Pedrera (Pedrera grande Sud)

Die gesperrten Strände sind auf der ARPAE-Karte rot markiert.
Die gesperrten Strände sind auf der ARPAE-Karte rot markiert.
Screenshot arpae.it

Rimini versteht Grenzwertüberschreitung nicht

In Rimini selbst versteht man die Aufregung indes nicht. Von der Gemeinde selbst in Auftrag gegebene Tests würden keine erhöhten Werte gezeigt. Die Proben, so heißt es, seien an denselben Orten und nur wenige Minuten – die Rede ist von rund einer halben Stunde – nach den Probenentnahmen der Arpae durchgeführt worden. Deswegen, so propagiert es die Gemeinde, seien die Gewässer Riminis entgegen des Badeverbots "perfekt zum Baden geeignet".

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