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Bald für jeden ansehbar: Hitler-Tagebuchfälschungen

Heute Redaktion
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Die berühmten gefälschten Hitler-Tagebücher, die das bekannte Magazin "Stern" 1983 zur Lachnummer der Nation werden ließ, werden nun an das deutsche Bundesarchiv übergeben. Der "Stern" will, dass jeder die Dokumente einsehen kann.

Die berühmten gefälschten Hitler-Tagebücher, die das bekannte Magazin "Stern" 1983 zur Lachnummer der Nation werden ließ, werden nun an das deutsche Bundesarchiv übergeben. Der "Stern" will, dass jeder die Dokumente einsehen kann.

Das Magazin "Stern" hatte die vermeintliche Weltsensation am 25. April 1983 in Hamburg präsentiert. Zum 30. Jahrestag entschlossen sich die Magazin-Macher das Skandal-Dokument, dessen Geschichte im Film "Schtonk" auch hochkarätig verfilmt wurde, archivieren zu lassen. 30 Jahre sei die Frist, nach der staatliche Akten normalerweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dem wolle das Magazin nun Rechnung tragen. Das Bundesarchiv in Koblenz hatte vor drei Jahrzehnten - wie auch das Bundeskriminalamt - die Fälschung festgestellt.
 
9,3 Millionen Mark für gefälschte "Sensation"

Der "Stern"-Reporter Gerd Heidemann war damals auf den Fälscher Konrad Kujau hereingefallen, der ihm mehr als 60 Kladden als Original-Tagebücher Hitlers unterjubelte - angeblich aus einem Fund in der DDR. Der Verlag Gruner + Jahr in Hamburg und die "Stern"-Chefredaktion gaben 9,3 Millionen Mark (4,76 Mio. Euro) in bar für die vermeintliche Sensation aus. Am Ende des Skandals mussten Heidemann und Kujau ins Gefängnis. Das Geld blieb bis heute größtenteils verschwunden.
 
"Die gefälschten Tagebücher sind ein Teil der Geschichte des "Stern". Wir wollen das nicht wegdrücken, sondern damit angemessen und vor allem sachlich umgehen", teilte Chefredakteur Dominik Wichmann mit. Deshalb sollen die Kladden ins deutsche Bundesarchiv kommen. Sie seien Dokumente der Zeitgeschichte und im Bundesarchiv bestens aufgehoben", ergänzte der Präsident des Archivs, Michael Hollmann.



APA/red.