Niederösterreich

Balkan-Bande spielte in Tulln Mafia – sieben Festnahmen

Raub, Drogenhandel, schwere Nötigung – die Liste der Verbrechen einer siebenköpfigen Gruppe im Bezirk Tulln ist lang. Jetzt klickten die Handschellen.

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Symbolfoto einer Festnahme.
Symbolfoto einer Festnahme.
Bild: picturedesk.com/APA

Seit Oktober ermittelte die Tullner Polizei gegen einen 31-jährigen Bosnier und sechs anfangs unbekannte Komplizen aufgrund des Verdachts des Suchtmittelhandels im Stadtgebiet von Tulln. Bei den Ermittlungen konnten ein 19-jähriger Kroate, ein 35-jähriger Kroate, ein 40-jähriger Bosnier, einen 27-jährigen Serben und zwei österreichische Staatsbürger (31 und 24 Jahre alt) ausforschen. Die meisten von ihnen haben ein Wohnsitz in Wien oder dem Bezirk Tulln.

Beweise bei Hausdurchsuchung gefunden

Beim Delikt des Drogenhandels blieb es aber nicht lange, der Bande wurden in verschiedenen Konstellationen zahlreiche schwere Straftaten zugeordnet. Etwa mehrere Raubdelikte, schwere Körperverletzung und schwere Nötigung. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten kam es Ende November zu Hausdurchsuchungen und Festnahmen bei fünf der Beschuldigten. Dabei konnten 19.700 Euro Bargeld, 400 Stück Rivotril 2 Milligramm-Tabletten, 13 Gramm Kokain, 6 Gramm Amphetamin sowie zwei Schreckschusspistolen und Mobiltelefone sichergestellt werden.

Der 31-jährige bosnische Beschuldigte soll gemeinsam mit den beiden kroatischen Beschuldigten über einen längeren Zeitraum Kokain, Amphetamin, Cannabiskraut und weitere Medikamente an Suchtmittelabnehmer im Raum Tulln verkauft haben. Insgesamt konnten 21 Suchtmittelabnehmer ausgeforscht und zur Anzeige gebracht werden.

Schwere Nötigung und Körperverletzung

Weiters sollen der 31-jährige und der 40-jährige bosnische Beschuldigte Anfang August 2021 einen 38-Jährigen aus dem Bezirk Tulln unter Androhung und Ausübung von Gewalt zur Herausgabe von Bargeld genötigt haben. Dabei sei der 38-Jährige leicht verletzt worden. Anschließend sollen die Beschuldigten ihm mit weiterer Gewalt gedroht haben, sollte er die Polizei verständigen.

Gemeinsam mit dem 27-jährigen serbischen, dem 35-jährigen kroatischen und dem 24-jährigen österreichischen Beschuldigten soll der 31-jährige bosnische Beschuldigte in den Nacht vom 29. auf den 30. September 2021 einen 17-jährigen Suchmittelabnehmer aus dem Bezirk Tulln in einer Wohnung festgehalten und aufgrund von Schulden mit Schlägen und Tritten schwer verletzt haben.

Home Invasion und Morddrohung

Weiters sollen der 31-jährige und der 40-jährige bosnische Beschuldigte mit dem 31-jährigen österreichischen und dem 27-jährigen serbischen Beschuldigten einen 41-Jährigen aus dem Bezirk Tulln ausgeraubt haben. Dabei sei dieser über mehrere Stunden mit Faustschlägen leichten Grades verletzt worden. Zeitgleich soll ein Teil der Beschuldigten die Wohnung des Mannes durchsucht und Bargeld in der Höhe eines niedrigen vierstelligen Eurobetrages entwendet haben. Anschließend sei der Mann zur Übergabe eines mittleren dreistelligen Eurobetrages erpresst und mit dem Umbringen bedroht worden, sollte er die Polizei verständigen.

Ein 27-Jähriger aus dem Bezirk Tulln soll am 15. November 2021 aufgrund von Schulden, in einer Wohnung im Bezirk Tulln, durch den 31-jährigen bosnischen Beschuldigten, den 19- und den 35-jährigen kroatischen und den 27-jährigen serbischen Beschuldigten beraubt worden sein. Dabei sei das Opfer durch Faustschläge schwer verletzt worden. Ihm wurde Bargeld in der Höhe eines niedrigen dreistelligen Eurobetrages geraubt.

"Die anderen waren es"

Alle Beschuldigten konnten nun festgenommen werden, zuletzt der 27-jährige Serbe diesen Sonntag. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft St. Pölten in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert. Bei ihren Einvernahmen zeigten sich die Männer nicht geständig und beschuldigten sich jeweils untereinander. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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