In einem unrühmlichen Ranking belegt Kroatien derzeit den dritten Platz: Das beliebte Urlaubs-Land ist nach Rumänien (5,5 %) und Belgien (4,4 %) mit exakt 4 Prozent das Land mit der dritthöchsten Inflation innerhalb der EU, das zeigen Zahlen der Wirtschaftskammer Österreich. Für Supermarkt-Kunden in Kroatien ein schwerer Schlag.
Ein kroatischer Influencer machte es sich kürzlich zur Aufgabe, mehrere Produkte in Kroatien und Deutschland zu vergleichen – mit erstaunlichem Ergebnis: Schokolade aus dem Balkan-Land ist in Deutschland billiger.
Das Prinzip von Andro Anic (30) ist einfach: Der Kroate suchte sich Produkte für den täglichen Bedarf aus und verglich diese in derselben Handelskette. Darunter Schokolade, der bekannte Argeta-Aufstrich oder Geschirrspülmittel. In einem Instagram-Video zeigte der Kroate seine Ergebnisse, diese schlagen hohe Wellen: Über 60.000 Usern gefiel der Clip, die Kommentarspalte explodiert förmlich.
Die beliebte Balkan-Schokolade "Bananko" beispielsweise kostet etwa in einem deutschen Supermarkt 0,49 Euro, in Kroatien ist dieselbe Süßigkeit 6 Cent teurer. Kurios: Produziert wird die Schokolade laut Verpackung am Balkan. Selbst mit Transport scheint diese außerhalb Kroatiens billiger zu sein als im Produktionsland selbst.
Geschirrspül-Caps kosten in Deutschland 8,45 Euro, während dasselbe Geschirrspülmittel in Kroatien stolze 25,99 Euro kostet – ein Plus von 208 Prozent! Die beliebten Pasteten der Marke "Argeta" kosten in letzterem Land 1,99 Euro, in Deutschland sind diese wiederum bis zu 50 Cent billiger.
Für eine 300-Gramm-Tafel "Milka" müssen Supermarkt-Kunden in Deutschland 3,89 Euro zahlen. Zum Vergleich: In Kroatien kostet die Kult-Schokolade derselben Menge 3 Euro mehr. Bei niedrigem Mindestlohn sind diese Preise in kroatischen Regalen oft eine einzige Hiobsbotschaft.
Im Gespräch mit "Heute" erklärt der Angestellte einer Fernsehproduktion: "Ich möchte mit meinem Content niemanden angreifen, aber die Preisunterschiede sind absurd." Vielen Supermarkt-Kunden verging schon lange die Lust auf teure Einkäufe, in Kroatien wurde letzten Freitag zu einem Boykott aufgerufen, weitere sollen folgen.
Auch im benachbarten Bosnien-Herzegowina wird auf Social Media dazu aufgerufen, große Supermarkt-Riesen zumindest für einen Tag zu boykottieren. Grund dafür ist unter anderem eine hohe Lebensmittelsteuer.