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Ballermann-Gottesdienste sorgen für Kritik

Auf Mallorca ist ein Streit wegen Gottesdiensten am Ballermann entbrannt. Die Disco "Megapark" ist genervt von den jungen Christen.

Heute Redaktion
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Seit einigen Jahren finden am Ballermann-Strand auf Mallorca am Abend Gottesdienste statt. Die Messen werden direkt gegenüber von der Großraum-Disco Megapark abgehalten. Die Betreiber des Party-Tempels wehren sich nun dagegen.

Mit Gott auf der Partymeile

Die Bewegung "Gospeltribe" und "Reach Mallorca" sind seit einigen Jahren auf den Stränden der Insel unterwegs. Mit der Genehmigung der Stadt finden Gottesdienste mit rund 130 Teilnehmern am Ballermann statt, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Die jungen Christen wollen Party-Touristen mit Gott in Berührung bringen.

Gernot Elsner, der Leiter von "Gospeltribe" freut sich über den großen Zulauf: "Die Resonanz ist unglaublich! Jeden Abend finden unzählige ehrliche Gespräche über Glauben, ein Leben mit Jesus und Vergebung statt. Die Leute warten darauf, mit uns reden und beten zu können, sobald die Beach-Gottesdienste vorbei sind", erklärt er in der "Bild"-Zeitung.

Neben den Strand-Gottesdiensten veranstaltet die Gruppe am Strand auch andere kleine Events mit Bühne, Gesangseinlagen und Musik.

Viel zu laut, wie die Betreiber vom Megapark finden. Mit einer Lautstärke von bis zu 110 Dezibel würden sie die Touristen aus den Bars und Discos locken.

"Wir können hier so nicht arbeiten"

"Seit Tagen versuchen wir, mit den Leuten zu reden", so ein Sprecher des Megaparks. "Die sind so extrem laut! Die Touristen reden immer nur kurz mit den Promotern und werden dann abgelenkt von dem Gottesdienst, weil die volle Pulle aufdrehen. Wir können hier so nicht arbeiten! Uns kostet das ein Schweinegeld! Warum muss das direkt vor dem Eingang vom Megapark sein?!"

Elsner wehrt sich: "Der Megapark hat uns gebeten, weg zu gehen und uns woanders hinzustellen, aber das Herzstück unseres Einsatzes sind die vielen persönlichen Gespräche mit den Leuten am Ballermann."

Mitarbeiter der Großraum-Disko versuchten daraufhin mit Ghettoblastern und noch lauterer Musik den Gottesdienst zu stören.

"Trotz der Unstimmigkeiten sind wir auf jeden Fall daran interessiert, grundsätzlich ein gutes Miteinander beizubehalten", so Elsner. (red)

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