Wirtschaft

Bank Austria: "Noch kein Kriegszustand"

Heute Redaktion
14.09.2021, 15:34

Die Bank Austria muss ein Sparpaket schnüren: Um insgesamt 130 Millionen Euro sollen die Kosten sinken. Um dieses Ziel zu erreichen baut die Bank Austria in Österreich bis zu 850 der fast 10.000 Mitarbeiter ab. Die Aufregung darüber ist groß!

Die . Die Aufregung darüber ist groß!

Bei der Bank Austria steigen die Ausgaben stärker als die Einnahmen. Das Geschäft schwächelt wegen der schwierigen Wirtschaftslage. Teuer zu stehen kommen die Bank zudem die Auflagen nationaler und internationaler Finanzaufsichten. Pro Jahr überweist die Bank Austria etwa hundert Millionen Euro an Bankensteuer an den Staat. Die Schließung von Filialen wurde bereits vor einiger Zeit angekündigt, nun gibt es auch einen Personalabbau.

Rund 850 der 9.900 Stellen in Österreich sollen wegfallen. Bank Austria-Chef Willibald Cernko will den Personalabbau so gut es geht ohne betriebsbedingte Kündigungen durchziehen. Angedacht sind unter anderem Teilzeitlösungen. Insgesamt hat das Sparpaket der Bank Austria ein Volumen von 130 Millionen Euro. Bis 2015 wird es "Richtung 9.000" gehen, sagte Bankchef Willibald Cernko am Donnerstag.

"50 Prozent lieber, als ganz raus"

Schon seit 2010 ist der Mitarbeiterstand von damals 10.800 zurückgegangen. "Mir ist es lieber, jemanden zu 50 Prozent im Haus zu haben, als ganz raus", sagte Cernko zu den Teilzeitmodellen. So gehe das Know-how der Mitarbeiter nicht verloren. Außerdem sei es für die Betroffenen sozial verträglicher. Überdies werde man Mitarbeiter unterstützen, die freiwillig Ausscheiden. Dazu kommen Pensionierungen.

Die Bank Austria werde weiter auch mit dem Programm "Bank Austria 2020" eine Universalbank bleiben, ist sich Cernko sicher. Man müsse aber zwei Bereiche unterschiedlich entwickeln.

Der Zentralbetriebsrat der Bank Austria will sich die Details des Sparprogramms genau anschauen, sagte Obmann Wolfgang Heinzl am Donnerstagnachmittag. Drei Kriterien seien entscheidend: Keine betriebsbedingten Kündigungen, kein Druck auf Mitarbeiter und keine Mehrbelastung für die, die bleiben.

"Bei weitem nicht im Kriegszustand"

Grundsätzlich sei es für einen Betriebsrat immer problematisch, wenn es zu Personalabbau komme. Aber andererseits sei es ja auch nicht so, dass jetzt unmittelbar 800 Mitarbeiter vor der Kündigung stehen. "Wir sind bei weitem nicht im Kriegszustand."

Die Machbarkeit hänge davon ab, ob die Betroffenen Mitarbeiter wirklich freiwillig die Angebote annehmen. Auch dürfe nicht einfach die gleiche Arbeit auf den Rest der Bleibenden aufgeteilt werden, denn "wir sind an der Grenze der Belastbarkeit". Aber Cernko habe Maßnahmen zur Vereinfachung der Prozesse oder zur EDV-Unterstützung versprochen, "die schauen wir uns an". Man könne vielleicht sogar "zu dem Paket Ergänzungen und Verbesserungen vorschlagen" für Dinge, an denen die Mitarbeiter Interesse hätten.

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