Wirtschaft

Bank "verrechnet" sich um 55,5 Milliarden Euro

Heute Redaktion
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Da haben die Bilanzexperten der Bad Bank der verstaatlichten Hypo Real Estate ganz schön gepfuscht: Entgegen offiziellen Zahlen erklärte das deutsche Finanzministerium, dass der Schuldenstand des Staates von 83,7 auf 81,1 Prozent sinkt. Trotzdem herrscht wenig Freude, denn: Die Bank hatte sich um 55,5 Milliarden Euro "verrechnet" und bringt damit Finanzminister Wolfgang Schäuble in arge Bedrängnis.

Da haben die Bilanzexperten der Bad Bank der verstaatlichten Hypo Real Estate ganz schön gepfuscht: Entgegen offiziellen Zahlen erklärte das deutsche Finanzministerium, dass der Schuldenstand des Staates von 83,7 auf 81,1 Prozent sinkt. Trotzdem herrscht wenig Freude, denn: Die Bank hatte sich um 55,5 Milliarden Euro "verrechnet" und bringt damit Finanzminister Wolfgang Schäuble in arge Bedrängnis.

Das Finanzministerium ist indes um Schadensbegrenzung bemüht. Die Begründung für die Korrektur wurde als "plausibel" eingestuft: "Offenbar handelt es sich um fehlerhafte Doppelbuchungen", hieß es. Nach dem Rechenfehler hagelt es für Schäuble aber heftige Kritik. Es sei unverständlich, wie ein Buchungsfehler in Höhe von 55,5 Milliarden Euro habe unentdeckt bleiben können, sagte Finanzexpertin Birgit Reinemund. Dies sei ein "Debakel für jedes Vertrauen in Banken und Wirtschaftsprüfung".

Auch die Oppositionsparteien SPD und Linke hatten zuvor kritisiert, es sei unverantwortlich, einen derartigen Betrag zu übersehen. "Das ist kein Betrag, den die schwäbische Hausfrau in einer Keksdose versteckt und vergisst", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, laut orf.at. Das neue Motto der Bundesregierung sei wohl: "Milliarden sind nicht mehr so wichtig. Wir rechnen in Billionen."

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