Wirtschaft

Bank will Privat-Handys von Mitarbeitern überwachen

Eine Schweizer Bank sorgt nun mit neuen Regeln für Aufruhr: Bei dienstlicher Nutzung sollen Privat-Handys von Mitarbeitern künftig überwacht werden. 
20 Minuten
14.12.2021, 15:17

Wer bei der Credit Suisse (CS) arbeitet, soll der Bank künftig den Zugriff auf sein persönliches Mobiltelefon und andere Geräte gewähren. Diese will die CS überwachen, wenn die Angestellten sie für die Kommunikation mit Kunden und Kundinnen und Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen nutzen. Das berichtete die Financial Times am Wochenende.

Die neue Regel soll für Unmut bei der Belegschaft sorgen. Laut Bericht finden einige Mitarbeitende das Vorgehen aufdringlich und haben sich beschwert. Andere hätten sich erkundigt, wie die Regel durchgesetzt werden solle. Auf Anfrage wollte die CS keine Stellungnahme abgeben.

Nachrichten nicht löschen

Eine Überprüfung des persönlichen Handys soll etwa dann erfolgen, wenn mit einer Kundin oder einem Kunden ein Treffen vereinbart wurde. Zur verschärften Regel gehöre auch, dass Mitarbeitende potenzielle relevante Nachrichten nicht von ihren Geräten löschen dürfen.

Die CS in Europa und den USA stellt ihren Angestellten keine Firmenhandys zur Verfügung. Hingegen bietet die Bank rabattierte Abos bei zugelassenen Telecom-Anbietern an. Laut Richtlinien kann die CS auf jedes Telefon zugreifen, das über ein Abo des Arbeitgebers läuft.

Mitarbeitende erhalten Frist

Die Mitarbeitenden haben eine Frist erhalten, um die neue Regel zu akzeptieren, so der Bericht weiter. Mit der Überwachung der persönlichen Geräte will die Großbank offenbar Problemen beim Umgang mit sensiblen Kundendaten vorbeugen. Gerade das vermehrte Arbeiten im Homeoffice aufgrund der Pandemie stellt die Branche im Bereich Kundendaten vor Herausforderungen.

Für die CS ist das Überwachen ihrer Mitarbeitenden ein heikles Thema. 2019 flog auf, dass die Bank ihren damaligen Top-Banker und heutigen UBS-Angestellten Iqbal Khan beschatten ließ. Die Affäre führte letztlich zum Rücktritt des damaligen CEO Tidjane Thiam. Zuletzt sorgte CS-Präsident António Horta-Osório für Schlagzeilen, weil er gegen die Quarantänepflicht verstieß.

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