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Bankchef veruntreute Geld für die Armen

Heute Redaktion
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Hollywood-Legende Errol Flynn als Robin Hood in der legendären Verfilmung "Robin Hood, König der Vagabunden" von 1938.
Hollywood-Legende Errol Flynn als Robin Hood in der legendären Verfilmung "Robin Hood, König der Vagabunden" von 1938.
Bild: imago stock & people

Der Chef einer italienischen Bankfiliale veruntreute jahrelang Geld von den Konten seiner wohlhabendsten Klienten, um es Bedürftigen zukommen zu lassen.

Gilberto Baschiera sieht sich als eine Art moderner Robin Hood: Der ehemalige Chef einer Bankfiliale im Städtchen Forni di Sopra in Norditalien hat über einen Zeitraum von sieben Jahren fast eine Million Euro von den Konten wohlhabender Kunden abgezweigt – um es Menschen in Not zu geben. Ein Gericht in Udine hat ihn am Mittwoch wegen Veruntreuung und Betrugs zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt.

Der mittlerweile entlassene Banker begann im Jahr 2009 im Zuge der Finanzkrise für "Gerechtigkeit" zu sorgen, wie der "Corriere della Sera" berichtet. Er bezog regelmäßig kleinere Geldsummen von fremden Konten und überwies sie Rentnern oder jungen Menschen, die ihre Kredite nicht zurückzahlen konnten.

Reue? "Nein!"

Nachdem der Betrug aufgeflogen war, rief Baschiera alle Personen an, an deren Konten er sich bedient hatte, und legte ihnen seine Beweggründe dar. Er habe gegen ein System rebelliert, in dem Rentner mit einem Minimum auskommen müssten und junge Menschen keine Ressourcen hätten, verteidigte ihn sein Anwalt Roberto Mete vor Gericht.

Der Angeklagte selber sagte: "Ich habe immer daran gedacht, dass wir nicht nur die Sparer schützen sollten, sondern auch den Bedürftigen helfen müssen." Ob er etwas bereue, fragte ihn der Richter am Schluss. "Nein", lautete Baschieras klare Antwort.

(red)