Österreich

Bankdirektor soll mehr als 1 Mio. € veruntreut haben

Heute Redaktion
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Ob der Prozess im Landesgericht Wels stattfindet, ist noch nicht klar.
Ob der Prozess im Landesgericht Wels stattfindet, ist noch nicht klar.
Bild: Wikipedia

Mit fingierten Kreditkonten soll ein früherer Filial-Direktor einer Rieder Bank mehr als eine Mio. € veruntreut haben. Beim Prozess drohen zehn Jahre Haft

Die Welser Staatsanwaltschaft, die die Ermittlungen führte, hat nun eine Anklage fertiggestellt. Demnach soll der 51-jährige Beschuldigte, für den die Unschuldsvermutung gilt, auf die Namen seiner Ex-Lebensgefährtin, einer Bekannten des Freundes seiner Tochter sowie seiner Ex-Frau Kreditkonten eröffnet haben.

Das alles sei ohne deren Wissen passiert und somit auch gegen die Vorschriften der Bank, die Geldgeschäfte für Familienangehörige verbiete.

Das Geld dürfte der Verdächtige in die eigene Tasche gesteckt haben. Damit die Transaktionen nicht auffallen, soll der Mann auch Kontoauszüge durch Änderungen in der EDV zu sich umgeleitet haben.

Auch befreundeter Unternehmer angeklagt



Ebenfalls angeklagt ist ein mit dem Ex-Bankdirektor befreundeter Unternehmer. Ihm soll der Beschuldigte ebenfalls mehrere Kredite genehmigt haben.

Dabei soll er von der prekären wirtschaftlichen Lage des Unternehmers (mittlerweile ist er insolvent) gewusst haben. Um das zu vertuschen, sollen die Kredite auf den Namen der Mutter des Unternehmers und dessen Stieftochter abgeschlossen worden sein. In diesem konkreten Fall handle es sich um 350.000 Euro.

Als die Machenschaften des 51-Jährigen im Zuge einer Innenrevision auffliegen zu drohten, quittierte dieser seinen Dienst. Der Ex-Bankdirektor zeigt sich teilweise geständig. Ob der Prozess schließlich in Ried oder in Wels stattfinden wird, ist noch nicht klar. Der Strafrahmen beträgt im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.





(mip)