Wirtschaft

Banken zittern vor Ungarn-Pleite

Heute Redaktion
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Bild: Michael Rausch - Schott (www.picturedesk.com)

Offiziell geben sich Österreichs Banken zwar optimistisch. Doch intern dürfte das 32-Milliarden-Engagement in Ungarn den Chefetagen schlaflose Nächte bescheren.Vor allem die Raiffeisen Bank International (RBI) und die Erste Group müssen zittern. Ihnen schulden Private und ungarischer Staat in Summe stolze 19 Milliarden Euro.

Bereits im Jahr 2008 erhielt Ungarn von Europäischer Union und Währungsfonds IWF 20 Milliarden Euro Kredit. Angesichts horrender Renditen für Staatsanleihen benötigt unser Nachbar jetzt erneut Geld zu leistbaren Zinsen. Gibt es keine Unterstützung, droht dem Land die Pleite. Offiziell ist das etwa für RBI Sprecherin Ingrid Krenn-Ditz kein Thema. "Ungarn ist kein zweites Griechenland", setzen sie und die RBI-Analysten ihre Hoffnung auf die derzeit laufenden Verhandlungen zwischen Budapest, EU und IWF. Dabei stehen die Ungarn allein bei der Raiffeisen Bank International mit gewaltigen acht Milliarden Euro in der Kreide.

Obwohl EU und IWF ihre Hilfszusage an Gesetzesänderungen (Justiz,Notenbank) und Defizit-Abbau knüpfen, übt sich auch Erste-Group-Sprecher Michael Mauritz in Zweckoptimismus. "Wir sind ausreichend kapitalisiert", beruhigt er. Keine Gefahr bedeutet jedenfalls die Ungarn-Krise für Österreichs Bankkunden. Schlimmstenfalls müssten die heimischen Mutterhäuser zwar mit gewaltigen Abschreibungen leben. Allerdings sind so gut wie alle Ungarn- Kredite durch die Einlagen dortiger Sparer gedeckt.