Österreich

Banker soll 29.300 € von Kunden abgezweigt haben

Heute Redaktion
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Der angeklagte Banker (rechts) bei Gericht in Sankt Pölten.
Der angeklagte Banker (rechts) bei Gericht in Sankt Pölten.
Bild: privat

Ein 27-jähriger Banker soll knapp 30.000 Euro veruntreut haben. Der Neffe einer 92-Jährigen deckte den Fall auf – der Banker bestreitet indes alles.

Wegen Untreue und Urkundenfälschung musste am Montag ein 27-jähriger Ex-Banker eines renommierten Geldinstitutes in St. Pölten auf die Anklagebank.

Er soll mit gefälschten Unterschriften 29.300 Euro von Kundenkonten behoben haben. Per Zufall deckte der Neffe einer betagten Kundin (92) den Schwindel auf. Denn der Neffe wollte eine Rechnung für seine Tante bezahlen und diese hatte kaum noch Geld am Konto – der Neffe ging der Sache nach, der 27-Jährige flog auf.

Interne Revision ergab Fehlbetrag

Der 27-Jährige bestritt anfangs die Diebstähle, meinte, die Kunden hätten sich die Beträge stets bar geholt (Anm.: obwohl auf den Überwachungsbändern an jenen Tageszeiten, an denen das Geld behoben worden sein soll, niemals ein Kunde in der Bank war).

Bei der internen Revision kam man auf einen Fehlbetrag von knapp 30.000 Euro. Die Bank bot dem 27-Jährigen an, den Schaden wieder gut zu machen und dafür auf eine Anzeige zu verzichten. Der Banker willigte ein.

Angeklagter bestritt alles

Doch beim Prozess am Landesgericht St. Pölten am Montag bestritt der Angeklagte trotz eindeutiger Beweise erneut den ganzen Sachverhalt. Der 27-Jährige schob die Schuld den Kollegen aus anderen Filialen und einem IT-Techniker in die Schuhe. Der Richter beauftragte einen Experten für ein graphologisches Gutachten (Unterschriftenvergleich) sowie einen Sachverständigen für ein IT-Gutachten (Anm.: ob es überhaupt möglich ist, dass ein Mitarbeiter einer anderen Filiale das Geld abgezweigt hat bzw. ein Hacker das Geld behoben hat). Für den 27-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung, der Prozess wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.