Österreich

Je über 8 Jahre Haft für zwei Bankomatsprenger

Heute Redaktion
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Strenge Sicherheitsvorkehrungen in Korneuburg
Strenge Sicherheitsvorkehrungen in Korneuburg
Bild: privat

Bei 13 Bankomat-Coups, großteils in NÖ und Burgenland, richteten zwei Slowaken (36, 44) unfassbare 4,6 Mio. € Schaden an. Heute stand das Duo in Korneuburg vor Gericht.

Penible Sicherheitsvorkehrungen und großer Medienauflauf heute am Landesgericht Korneuburg, die beiden Slowaken wurden sogar von der Cobra bewacht. Im Saal herrschte indes ein nicht ganz nachvollziehbares Foto- und Videoverbot für Medien.

Kurzer Rückblick: Kriminalisten aus NÖ hatten im Rahmen von Ermittlungen unter der Bezeichnung "Operation Krähe" eine Serie von Bankomat-Einbrüchen, aber auch Kfz-Diebstähle in Österreich, Deutschland und Polen geklärt.

Auf das Konto der Beschuldigten, slowakischen Staatsbürger im Alter von 36 und 44 Jahren, gingen laut Omar Haijawi-Pirchner, Leiter des Landeskriminalamtes Niederösterreich, 13 versuchte bzw. vollendete Bankomat-Einbrüche (acht in Niederösterreich, je zwei im Burgenland und in Polen, einer in Oberösterreich), elf Kfz-Diebstähle (sieben in Niederösterreich, zwei in Oberösterreich, je einer in Wien und Deutschland) sowie vier Attacken mit Krähenfüßen (Wurfeisen mit zumeist vier eisernen Spitzen, Anm.) nach Coups in Nieder- und Oberösterreich, im Burgenland sowie in Deutschland. "Kriminelle Champions League" nannte Haijawi-Pirchner die Tätergruppe.

Krähenfüße bei Tempo 200

Zur Vorgangsweise: Die Bande fuhr stets mit gestohlenen Power-Boliden jenseits der 400 PS mit gestohlenen Taferl zu den Tatorten. Die Fahrzeuge wurden nach den Coups angezündet, ebenso der Tatort selbst, um keine Spuren zu hinterlassen. Dabei verwendeten die Kriminellen Brandbeschleuniger.

Die Profis überließen nichts dem Zufall: Die Tatorte waren immer an Autobahnanbindungen gelegen, die Krähenfüße warfen die Täter bei Geschwindigkeiten von 200 km/h und mehr. Zudem hatten die Täter teilweise vor den Bankomatangriffen bereits Streifenwagen der in Tatortnähe liegenden Polizei ausspioniert und Reifen zerstochen.

Der 44-Jährige war Mitte November in Wien festgenommen worden, der Komplize nur zwei Tage später.

Die Urteile am Donnerstag in Korneuburg: 8 Jahre und 10 Monate Haft für den 44-Jährigen, 8 Jahre und 3 Monate Haft für den 36-Jährigen (nicht rechtskräftig).

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