Österreich

Bankomat-Dieb erbeutete 482.000 Euro

Heute Redaktion
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Ein 31-Jähriger brach in Deutschland und Österreich mit Hilfe eines gewöhnlichen Laptops Bankomaten in Bankfoyers auf. Insgesamt erbeutete er und zwei Komplizen 482.629 Euro. In Rumänien klickten die Handschellen. Urteil: 5 Jahre Haft.

An der ukrainisch-rumänischen Grenze traf Ivan U. auf zwei ihm Unbekannte, die mit einem "genialen" Plan lockten. Mit Hilfe einer Software könnten sie Bankomaten leeren. Dem Angeklagten versprachen sie einen prozentualen Anteil an der Beute. Gesagt, getan: Im Jahr 2017 brach der Arbeitslose in Deutschland drei Mal und neun Mal in Österreich mit Gewalt Geldausgabemaschinen auf, steckte den Laptop mit Manipulationssoftware an und sammelte die Scheine ein. Was er zu tun hatte, wusste er aus Video-Tutorials und Bildbeschreibungen. "Es ging ganz leicht", sagte er.

"Gewöhnlicher Windows PC steuerte Bankomaten"

"Wie viel es war kann ich nicht sagen, ich konnte das viele Geld nicht genau zählen", sagte der Angeklagte. Die Bank aber schon – der Schaden beträgt fast 500.000 Euro. "Warum ging das technisch so leicht, warum konnte er an das Geld kommen?" wollte die Richterin vom geladenen Vertreter der Geldinstitute wissen. "Damals hatten wir einen gewöhnlichen Windows PC, der von der Bedienplattform den Tresor der Maschine steuert". Es genügte also hier ein Laptop und ein Kabel, jetzt ist das nicht mehr so. "Auch die Bank lernt dazu", hielt die Richterin fest.

Täter nutzte eigene Bankkarte

Kurz nach den Taten kam man dem Trio auf die Schliche. Denn Ivan U. benutzte zum Öffnen der Foyertüre seine private Bankomat-Karte und telefonierte mit seinem eigenen Handy. Zudem wurde jeder Coup hochauflösend auf Video festgehalten.

In Rumänien klickten schlussendlich die Handschellen. In Deutschland wurde er bereits 2018 vom Landesgericht Dresden verurteilt, jetzt fasste er zusätzlich zu drei bereits abgesessenen Jahren noch 2 Jahre Haft aus. Reumütig entschuldigte sich der Mann vor dem Bankvertreter und der Richterin: "Es tut mir sehr leid". Das Geld muss er zurückzahlen, was aber schwierig werden könnte, da er nach eigenen Angaben keinen Cent der versprochenen Gewinnbeteiligung je gesehen habe.

Gefängniszelle statt Bankfoyer

Nach seiner Diebestour durch Bankfilialen in Wien, Graz und Deutschland, lernt er jetzt auch einige verschiedene Gefängniszellen kennen. Einen Teil der Haft will er zu Hause in der Ukraine absitzen.